Schimmelpilze bilden sich vor allem in wasserhaltigen Lebensmitteln. Feuchtigkeit zieht sie förmlich an! Daher gilt für weiches Obst, Kompott, Säfte, Joghurt und Gemüse: Bei Schimmelbefall besser die ganze Portion entsorgen, da sich der Schimmelpilz schnell ausbreiten kann! Das Gleiche gilt für Weich-, Frisch- oder Schnittkäse - Milchprodukte an sich sind sehr gefährdet.
Brot: Brot schimmelt schnell, wenn es nicht vernünftig gelagert wird: Brot sollte trocken, luftig und nicht zu warm aufbewahrt werden. Ein Brotkasten oder -topf eignet sich hervorragend, Krumen sollten regelmäßig entfernt werden und der Behälter regelmäßig mit Essig gereinigt werden.
Marmelade: Gerade bei Marmeladen neigen Verbraucher dazu, Schimmel großzügig zu entfernen und den Rest zu essen. Das traf auch in der Vergangenheit für hoch-zuckrige Fruchtaufstriche zu. Für Marmeladen mit einem Zuckergehalt von 3:1 oder 2:1, wie sie heute häufig zubereitet werden, gilt dies nicht mehr unbedingt. Auch hier empfehlen Ernährungswissenschaftler mittlerweile das komplette Entsorgen bei sichtbaren Schimmelbefall. Daher sollten Marmeladen und Gelees nach Anbruch auch unbedingt im Kühlschrank gelagert werden.
Wurst und Fleisch: Verschimmeltes Fleisch oder Wurst sollte nicht mehr verzehrt werden. Ausnahme: Luftgetrocknete Wurst oder Schinken (z. B. Edel-Salami oder Parmaschinken) - dort kann oberflächlicher Schimmel großzügig weggeschnitten werden!
Käse: Weichkäse sollte bei sichtbaren Schimmelbefall entsorgt werden. Schimmel auf Hartkäse wie z. B. Parmesan darf rundherum ca. 1 cm weit abgeschnitten werden, allerdings nur bei einem oberflächlichem Befall.
Nüsse, Trockenfrüchte, Gewürze: Nüsse, v. a. Pistazien, Erdnüsse und Haselnüsse aber auch Trockenfrüchte sowie Gewürze (Paprika, Pfeffer) sind extrem anfällig für Schimmelpilze! Niemals zu lange lagern und im Zweifelsfall immer wegschmeißen!
Es gibt Käsesorten mit Edelkulturen von Schimmelpilzen. Diese sind vollkommen ungefährlich und sogar erwünscht. Camembert, Roquefort oder Limburger sind typische Beispiele. Diese Schimmel nennen sich „Edelschimmel“ und bergen keine Gesundheitsrisiken.
Manche Schimmelpilze aber bilden giftige Stoffwechselprodukte. Diese nennt man Mykotoxine. Mykotoxine können zu Leber- und Nierenschädigungen führen. Im Extremfall können sie das Erbgut schädigen, zu Embryonenfehlbildung führen oder krebserregend sein. Besonders gefährlich ist der „Nuss-Schimmel“, da er die hoch toxischen „Aflatoxine“ freisetzt. Leider werden diese Pilz-Toxine weder durch Kochen noch durch Einfrieren inaktiviert.
Daher schauen Sie sich Ihre Lebensmittel immer gut an, bevor Sie sie zu sich nehmen! Im Zweifelsfall einmal lieber zu viel entsorgen, als Mykotoxine mit der Nahrung aufzunehmen.
Können meine Familie und ich das wirklich in den nächsten Tagen essen? Hält sich das Produkt erfahrungsgemäß bei diesem Klima, dieser Wetterlage? Habe ich genug Platz im Kühlschrank, um es zu lagern? Ist die Menge richtig bemessen oder lasse ich mich nur durch den Preis oder die Werbung zum Kauf verleiten? Das tollste Angebot für eine Großpackung ist keins mehr, wenn der Inhalt wegen Schimmels in die Mülltonne wandert!
Manchmal ist es besser, frische Lebensmittel zwei oder dreimal in der Woche in kleinen Portionen zu kaufen. Größere Vorräte empfehlen sich für große Familien, alle anderen sollten genauer planen!
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