Die Hanfpflanze ist seit Langem für ihre medizinischen Eigenschaften bekannt und wurde in verschiedenen Kulturen zur Behandlung einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt, u. a. bei chronischen Schmerzen, Entzündungen und Angstzuständen. Doch erlaubt ist nur ein begrenzter THC-Gehalt von unter 0,2 Prozent. Wie dies beim Anbau gewährleistet und wie wertvolles CBD gewonnen wird, zeigen die Einblicke in die Hanf-Geheimnisse.
Durch ihr hohes, schlankes Wachstum fällt die Hanfpflanze rein optisch bereits auf. Auch die breiten Blätter mit ihrer gezackten Form sind signifikant und werden häufig auf Produkten bzw. Werbeschildern für CBD-Shops als stilisiertes Erkennungsmerkmal verwendet.
Die Blüten erscheinen an den oberen Teilen der Pflanze und können in der Farbe variieren von Weiß bis Grün bis Violett. Die männlichen und weiblichen Pflanzen unterscheiden sich stark in der Struktur ihrer Blüten. Männliche Pflanzen haben kleine Büschel mit vier Staubgefäßen, während weibliche Pflanzen einen einzigen Fruchtknoten mit zwei Fruchtblättern und zwei Griffeln bilden.
Für die Gewinnung von CBD werden sowohl männliche als auch weibliche Blüten genutzt. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede im CBD-Gehalt, denn die männlichen Pflanzen haben einen geringeren als die weiblichen. Deshalb werden vor allem männliche Heilpflanzen für die Produktion von CBD-Produkten gegen Stress, Entzündungen oder Winterdepressionen genutzt, da sie den durch die EU-vorgegebenen maximal THC-Gehalt deutlich weniger überschreiten als die weiblichen Hanfblüten.
Produkte, die in einem CBD Shop zu finden sind dürfen innerhalb der EU nur einen maximalen Gehalt von 0,2 Prozent THC aufweisen. Präparate, die mehr Tetrahydrocannabinol enthalten, dürfen nicht frei verkauft oder konsumiert werden. Dies ist nur auf ärztliche Anweisung unter strenger Kontrolle möglich.
Wer keine verarbeiteten Produkte erwerben möchte, kann auch natürliche CBD Blüten bestellen. Auch sie müssen die gesetzlichen Vorgaben und den maximalen THC-Gehalt erfüllen, sind aber in verschiedenen Aromen erhältlich. So gibt es beispielsweise nicht nur Blüten im typischen CBD-Geschmack, sondern auch mit feinen Nuancen aus Blaubeeren, Erdbeeren oder anderen Früchten.
CBD-Kenner unterscheiden bei der Auswahl der Blüten vor allem beim Terpenprofil, denn es setzt sich aus verschiedenen Komponenten wie Linalool, Caryophyllen oder Pinen zusammen. Diese chemischen Verbindungen sind für das Aroma und den Geschmack der jeweiligen Sorte sowie für deren therapeutischen Eigenschaften verantwortlich.
Wie sich das Terpenprofil einer Sorte genau zusammensetzt, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Dazu gehören Anbaubedingungen, Erntezeit und Reifeprozess. Linalool ist eines der am häufigsten vorkommenden Terpene in Cannabis. Es ist für sein süßes, blumiges Aroma bekannt und wird in der Aromatherapie wegen seiner beruhigenden Wirkung verwendet. Studien haben auch gezeigt, dass Linalool dazu beitragen kann, Entzündungen zu reduzieren, Ängste zu lindern sowie den Schlaf zu verbessern. Wer sich beispielsweise aus den Blüten einen aromatischen Tee zubereitet und diesen vor dem Zubettgehen konsumiert, findet damit womöglich besser in Schlaf und hat eine erholsamere Nachtruhe.
Caryophyllen hingegen besitzt ein erdiges, würziges Aroma, das zum Geschmacksprofil vieler pflanzlicher Produkte beiträgt. Auch dieser Inhaltsstoff hat laut einigen Untersuchungen das Potenzial, bei Angststörungen zu helfen oder Entzündungen zu hemmen.
Eine wahre Aroma-Vielfalt gibt es beim Inhaltsstoff Pinen. Dieser besteht aus Alpha-Pinen und Beta-Pinen. Alpha-Pinen hat ein starkes Kiefernaroma und ist in vielen Nadelbäumen enthalten, während Beta-Pinen ein eher kampferartiges Aroma hat und in Rosmarin, Salbei und Wacholder vorkommt. Pinen ist für seine zahlreichen therapeutischen Vorteile bekannt und lässt sich zur Behandlung von Atemwegserkrankungen, Entzündungen, Schmerzlinderung und Angstzuständen einsetzen.
Die Bundesopiumstelle (BfArM) ist für die Erteilung von Lizenzen für den Anbau und die Verarbeitung von Industriehanf zuständig. Wer eine der begehrten Lizenzen möchte, muss zahlreiche Kriterien dafür (z. B. eine Mindestgröße der Anbaufläche) sowie strenge Auflagen erfüllen. Der private Anbau ist ebenso nur mit der Genehmigung der Bundesopiumstelle möglich, beispielsweise bei chronischen Erkrankungen, die mit herkömmlichen Schmerztherapien nicht behandelbar sind. Wer dennoch ohne eine erteilte Lizenz privat Hanf anbaut, macht sich strafbar.
Auch in Deutschland interessieren sich immer mehr Bürger für die Wirkweise von CBD. In den Shops gibt es nicht nur lokal, sondern vor allem online unzählige Präparate wie Cremes, Tees, Öle und Co. Sie können bei Hautproblemen, Stress oder Entzündungen helfen, allerdings nur richtig dosiert und mit der richtigen Einnahme.
Wer noch nie in Berührung mit CBD gekommen ist, sollte sich durch Experten bei der Produktauswahl und der korrekten Einnahme beraten lassen. Werden die CBD-Präparate nicht durch den Facharzt verschrieben, ist etwas Recherchearbeit auf eigene Faust gefragt, um beispielsweise die optimale Creme für die Unterstützung von Neurodermitis-Behandlungen oder den guten vollmundigen Tee für einen geruhsamen Schlaf zu finden.
In Deutschland verkaufte CBD-Präparate dürfen, wie erwähnt, den maximalen THC-Gehalt von 0,2 Prozent nicht überschreiten. Dennoch bestehen in der Zusammensetzung auch in diesem strengen Rahmen deutliche Unterschiede. Um sich zunächst behutsam mit der Wirkweise des Stoffes vertraut zu machen, empfehlen Experten eine schrittweise Herangehensweise und den Beginn mit einem geringen THC-Gehalt. Gibt es erste Wirkerfahrungen, kann die Höhe bis zum gewünschten gesetzlich erlaubten Limit erhöht werden.
Ähnlich wie andere (medizinische) Präparate benötigt auch CBD Zeit, um seine volle Wirkung zu entfalten. Die spürbare Reaktion unmittelbar nach der Einnahme bleibt häufig aus. Davon sollte sich jedoch noch niemand entmutigen lassen, denn der Aufbau eines gleichmäßigen CBD-Niveaus im Körper erfordert etwas Ausdauer.
Abhängig von der Dosierung und dem THC-Gehalt kann es mehrere Tage dauern, bis sich eine erste wohltuende Wirksamkeit einstellt. Nebenwirkungen sind ebenso möglich, beispielsweise Kopfschmerzen, Übelkeit oder andere Unverträglichkeiten. Wer diese oder andere negative körperliche Reaktionen beim CBD-Konsum bemerkt, sollte sofort damit aufhören und auf Ursachenforschung gehen. Womöglich befinden sich im eingenommenen Produkt andere Wirk- und Inhaltsstoffe, die diese Unverträglichkeit auslösen. Falls ja, ist der Griff zu einer Alternative mit CBD-Inhalt empfehlenswert.
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Cannabidiol
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