Doch gerade in der Schwangerschaft benötigt die Schilddrüse besonders viel Jod. Ein Jodmangel in dieser Lebensphase bedeutet nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit der werdenden Mutter, sondern auch ein Risiko für die körperliche und geistige Reifung des Kindes. Mit rezeptfreien Jodid-Tabletten aus der Apotheke kann die Schwangere sich selbst und ihr Kind vor gesundheitlichen Folgen einfach und wirksam schützen. Jod ist lebenswichtiger Bestandteil der Schilddrüsenhormone, dem Treibstoff sämtlicher Stoffwechselvorgänge im Körper.
Die kindliche Schilddrüse stellt schon ab der zwölften Schwangerschaftswoche selbst Hormone her. Dies bedeutet, dass die Frau von nun an nicht nur ihre eigene Schilddrüse, sondern auch die des Ungeborenen mit ausreichend Jod versorgen muss. Zum Vergleich: Der tägliche Bedarf eines Erwachsenen liegt bei etwa 200 Mikrogramm Jod, bei Schwangeren sollten es dagegen 250 Mikrogramm sein. Da viele Frauen schon vor der Schwangerschaft zu wenig Jod mit der Nahrung aufnehmen, wirkt sich ein Jodmangel jetzt besonders ungünstig aus.
so der Frauenarzt und Schilddrüsenexperte Professor Dr. med. Heinz G. Bohnet aus Hamburg. Als häufige Spätfolge des Jodmangels kommt es nach den Wechseljahren zu Schilddrüsenerkrankungen wie knotigen Organveränderungen mit nachfolgender Schilddrüsenüberfunktion. Aber auch für das Kind kann ein Jodmangel der Mutter in der Schwangerschaft schwerwiegende Folgen haben.
Jedes zehnte Neugeborene kommt mit einem angeborenen Kropf zur Welt. Wird es ausschließlich von seiner jodunterversorgten Mutter gestillt, kann sich bereits beim Säugling eine Unterfunktion der Schilddrüse ausbilden. Schlechteres IQ-Testergebnis Dass sogar die geistige Entwicklung des Kindes verzögert sein kann, belegt eine neue Studie an amerikanischen Schulkindern im Alter von sieben bis neun Jahren: Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft eine jodmangelbedingte Unterfunktion der Schilddrüse hatten, schnitten bei Tests des Intelligenzquotienten (IQ) im Durchschnitt schlechter ab als gleichaltrige Kinder gesunder Mütter.
Jodunterversorgte Kinder zeigten auch häufiger Lernschwierigkeiten in der Schule und mussten öfter eine Klasse wiederholen. Eine ausreichende Jodzufuhr in der Schwangerschaft und Stillzeit ist bei uns durch die Ernährung allein nicht möglich. Daher sollte jede Frau in diesen Lebensphasen täglich mindestens 200 Mikrogramm Jod in Form von Jodid-Tabletten einnehmen, so die Empfehlung der Experten. Es besteht übrigens kein Risiko, dass diese zusätzliche Jodzufuhr das Kind gefährden könnte. Denn über die Niere der Mutter wird das nicht benötigte Jod wieder ausgeschieden.