Keine Frage, Ayurveda, die traditonelle indische Heilkunst hat bei uns ebenso viele Freunde wie Ablehner. Was die einen total überzeugt, hinterlässt bei den anderen Skepsis. Populär wurde Ayurveda in unseren Breitengraden in den sechzigere Jahren, als die ersten Yogi und Gurus erst die Künstler und nachfolgend die Fans nach Indien zog, wo man neben vielen anderen Gebräuchen sich auch mit der Lehre der sieben Energietypen ausführlich beschäftigte.
Die Charakteristika von Vata, Pitta und Kapha bestimmen den Dosha-Typ des Menschen. Die drei kosmischen Kräfte beeinflussen nicht nur unsere Gedanken und Gefühle, sondern auch unsere Gesundheit. So wird das Element Luft dem Vata-Typ, Feuer dem Pittha und Kapha dem erd- und wasserverbundenen Menschentyp zugeordnet. Selten ist ein Mensch jedoch wirklich nur einem Typ zuzuordnen, Mischtypen sind eher die Regel denn die Ausnahme. Allen gemein ist jedoch die Tatsache, dass einen die ayurvedische Lehre durch die Welt der altindischen Philosophie, dargestellt in einer bildhaften, verständlichen Sprache, führt. Gelingt es sie zu verinnerlichen, ist der Weg zurück zu den eigenen Wurzeln, zu einem glücklich bestimmten Leben ein leichterer.
Um dies zu erreichen braucht man heute weder nach Indien noch nach Sri Lanka zu reisen. Ayurveda-Zentren gibt es allein in Deutschland viele. Viel zu viele, wenn man es genauer betrachtet. Denn nur ein kleiner Teil dieser Zentren lehrt authentisches Ayurveda unter ärztlicher Leitung. Und nur dieses wurde von der WHO auch als Naturheilverfahren anerkannt.
Bad Kissingen, in der ebenso herb-schönen wie vielfach unbekannten Rhön gelegen, ist seit Jahrhunderten dank seiner sprudelnden Heilquellen ein Ort der Gesundheit. Dort wo einst Kaiser und Könige und sogar die spröde und vor allem bulemische Sisi kurten, prangt heute eine moderne Therme namens KissSalis und lockt täglich Jung und Alt in ihre heilenden Becken. Nur einen Steinwurf vom Kurpark entfernt liegt das alteingesessene Hotel Fontana, heute eines der besten ärztlich geführten Ayurveda-Zentren in Deutschland. Geleitet wird es von Dr. Jobin Madukkakuzhy, dessen Familie bereits in der achten Generation im südinischen Kerala, einer Hochburg des Ayurveda, als Ärzte und Heiler tätig sind. Alle in Bad Kissingen praktizierenden Ayurveda-Spezialisten1 werden im Stammhaus2 in Kerala ausgebildet. Und diese Ärzte sind im Ayurveda-Zentrum in Bad Kissingen auch an Werktagen den ganzen Tag im Haus anzutreffen. Zum festen Team zählen auch die indischen TherapeutInnen, die alle aus dem Madukkakuzhy-Stammhaus Parathodu in Kerala kommen. Allein die von ihnen durchgeführten fünfzig Minuten dauernden Synchron-Behandlungen gleichen einem Engelsflug!
Mich hat nicht nur die äußerst ausführliche Diagnostik von Dr. Jobin begeistert, sondern auch die authentische ayurvedische Küche des Hotels. Hätte mir jemand vorher gesagt, dass ich ein Fan von Brei und Gemüse jeglicher Art werden würde, ich hätte ihn ausgelacht. Und noch etwas habe ich mitgenommen von dieser Kur: Dreimal am Tag gibt es vor dem Essen eine Dattel und ebenso oft ein Glas lauwarmes Wasser. Klingt simpel und ist doch äußerst wirkungsvoll. Das täglich angebotene Yoga hingegen wird sich mir nicht erschließen. Aber einen ayurvedischen Kochkurs, den werde ich demnächst an einer Volkshochschule belegen - nicht nur, weil man vieles schnell vergisst, sondern vor allem, weil es in Gesellschaft einfach mehr Spaß macht.
Und eines ist ganz sicher: Einmal im Jahr werde ich mir die herbe Rhön mit dem Seele und Gesundheit förderlichem Ayurveda gönnen. Es muss ja keine mehrwöchige Panchakarma-Kur sein. Obwohl diese natürlich für viele chronisch Kranke durchaus eine Alternative zur bestehenden Schulmedizin wäre. Vor allem dann, wenn diese an ihre Grenzen gekommen ist. Und das gilt vielfach für all jene Menschen, die nach überstandener Corona-Erkankung am Long-Covid-Syndrom leiden. Bislang haben sich nur sehr wenig Reha-Kliniken auf diese Behandlung spezialisiert, erfordert sie doch aufgrund der unterschiedlich auftretenden Beschwerden eines sehr individuellen, interdisziplinären Therapieansatzes. Was ist dafür mehr prädestiniert, als eine therapeutisch fundierte Ayurveda-Therapie? Denn sie enthält nicht nur die medizinische Anamnese, sondern Physio- und Ernährungstherapie inklusive Massagen und einer täglichen Feinjustierung der ärztlich angeordneten Maßnahmen. Privatkassen erstatten die Kur teiweise, Kassenpatienten können zumindest bei ihrer gesetzlichen Krankenkasse anfragen…
Alles Wissenswerte über Ayurveda, zu den Long-Covid-Behandlungen und den angebotenen Ayurveda-Kuren findet man unter: www.hotelfontana und www.ayurveda-deutschland.org. Informationen über das Staatsbad Bad Kissingen und dessen reichhaltiges kulturelles Leben, die Rhön, als ‘Land der offenen Fernen’ und die 8.000qm große KissSalis-Therme findet man bei den unterlegten Links.
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