Seit langem ist bekannt, dass Chrom (VI) Allergien auslösen kann. Typisches Erkrankungsbild ist ein allergisches Kontaktekzem an den Hautpartien, die mit Chrom (VI) in Berührung kamen. Kleidung, die mit der Haut direkt in Kontakt kommt, sollte deshalb kein Chrom (VI) enthalten.
Untersuchungen der zuständigen Behörden haben ergeben, dass viele Lederwaren, die wie Handschuhe, Schuhe oder Uhrenarmbänder unmittelbar mit der Haut in Kontakt kommen, zu viel Chrom (VI) enthalten. Sechswertiges Chrom ist ein potentes Allergen und kann bei sensibilisierten Personen zu allergischen Hautreaktionen wie dem Kontaktekzem führen.
In mehr als der Hälfte der untersuchten Lederwaren wurde die Substanz nachgewiesen. Bei einem Sechstel der untersuchten Lederwaren lagen die Gehalte oberhalb von zehn Milligramm je Kilogramm Leder. Die einzige Möglichkeit, allergische Reaktionen zu verhindern, besteht für Allergiker darin, den Kontakt mit Chrom (VI) haltigen Lederwaren zu meiden. „Mehr als eine halbe Million Menschen in Deutschland reagiert empfindlich auf diesen Stoff”, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel.
Unter den mit Chrom (VI) belasteten Lederwaren war auch Kleidung, die direkt auf der Haut getragen wird, zum Beispiel Handschuhe oder Schuhe, aber auch Lederarmbänder für Uhren. Die im Leder festgestellten Chrom (VI)-Gehalte reichen nach Ansicht des BfR aus, um bei empfindlichen Personen allergische Hautreaktionen auszulösen.
Chrom (VI) gelangt über bestimmte Gerbverfahren in die Lederhäute. Üblicherweise wird im Gerbprozess Chrom (III)-Sulfat als Gerbstoff eingesetzt. Chrom (VI) tritt entweder als Verunreinigung im Gerbstoff auf oder es entsteht durch Oxidation aus Chrom (III) in nachfolgenden Verarbeitungsschritten. Durch entsprechende Verfahren kann der Chromgehalt im Leder stark reduziert oder das Chrom (VI) sogar ganz entfernt werden. Daneben gibt es auch chromfreie Gerbverfahren.
Aus klinischen Untersuchungen ist bekannt, dass schon geringste Gehalte von Chrom (VI) in Leder ausreichen, um eine allergische Reaktion bei sehr empfindlichen Menschen auszulösen. Bei 5 mg je kg Leder zeigt bereits die Hälfte der sensibilisierten Menschen allergische Hautreaktionen wie zum Beispiel Kontaktekzeme. Vor derartigen Hauterkrankungen können sich die Betroffenen nur schützen, wenn sie jeglichen Kontakt mit Chrom (VI) haltigen Produkten vermeiden.