Der Sommer steht vor der Tür, braun gilt als chick, “doch viele Menschen wissen noch immer zu wenig über die Gefahren der Sonneneinwirkung oder nehmen sie nicht ernst”, sagt Prof. Dr. Ulrich Amon, Ärztlicher Direktor der PsoriSol Hautklinik in Hersbruck bei Nürnberg.
Wichtigste Vorbeugung: Ausreichender Sonnenschutz und die Vermeidung von Sonnenbrand. Das gilt auch und besonders für Kinder. Denn das Hautkrebsrisiko wird in Kindheit und Jugend durch häufige Sonnenbrände angelegt. Dadurch entstehen Zellschäden, die später zu bösartigen
Veränderungen führen können. Gefährlich sind UVA-Strahlen und UVB-Strahlen. UVA-Strahlen dringen tief in die Haut ein und verursachen dabei verschiedene Schäden. Das reicht von der Austrocknung, Faltenbildung und frühzeitigen Alterung bis zu Zellveränderungen und Krebs. Besonders für die UVB-Strahlung ist die Entstehung von Hautkrebs vielfach bewiesen.
“Ein weit verbreiteter Irrglaube”, erklärt Prof. Amon. “Damit mutet man sich nur eine zusätzliche Strahlenbelastung zu, die die Haut außerdem schneller altern lässt.” Besser: Die Haut mit Hilfe von Sonnenschutzmitteln langsam und kontinuierlich bräunen, denn dann ist sie resistenter gegen die Gefahren der UV-Strahlung. Dazu eine auf den Hauttyp abgestimmte, möglichst wasserfeste Sonnenmilch benutzen, etwa 30 Minuten vor dem Sonnenbad eincremen, Ohren, Schultern und Fußrücken nicht vergessen. Häufig wird zu wenig Sonnenmilch verwendet und dadurch der eigentliche Lichtschutzfaktor nicht erreicht, also: großzügig auftragen!
Weitere Vorsichtsmaßnahmen:
Bereits ein Sonnenhut mit breitem Rand entspricht einem Lichtschutzfaktor von 10. Unterm Sonnenschirm haben Sie gerade mal einen Schutz von 5, unter einem Baum zwischen Faktor 5 und 15.
Und wenn es trotz Vorsorge mal zum Sonnenbrand kommt? “Das ist dann wie ein Lawineneffekt, den man kaum aufhalten kann³, so Prof. Amon. “Kühle Umschläge mit Schwarzteekompressen auf einer leichten Feuchtigkeitscreme lindern meist die Beschwerden.” Bei schwereren Verbrennungen mit Blasenbildung auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.
Auch die gesetzlichen Kassen haben mittlerweile auf die Zunahme von Hautkrebs reagiert: Ab dem 35. Lebensjahr wird alle zwei Jahre ein Hautscreening bezahlt. Doch das allein reicht nicht. “Einmal im Monat sollte man selbst die Haut nach verdächtigen Veränderungen absuchen”, rät Prof. Amon.
Ein mögliches Malignes Melanom erkennt man anhand der ABCD-Regel:
A Asymetrie der Pigmentierung B Begrenzung: Bei Hautkrebs ist sie unregelmäßig, teilweise mit kleinen zungenförmigen Ausläufern C Colorit, also die Farbe der Hautveränderung. Sind neben der braunen Pigmentierung schwarze, rötliche oder graue Anteile vorhanden, kann das auf eine bösartige Veränderung hinweisen. D Durchmesser: Ab einer Größe von 5 Millimetern ist es kritisch, besonders, wenn der Leberfleck noch leicht erhaben ist.
Treffen mehrere Kriterien zu, besteht Verdacht auf ein Malignes Melanom.