In seiner Heimat ist er wohl eher klein zu nennen: Der knorrig wachsende Sheabaum wird 10 bis 15 m hoch und ist Bestandteil der natürlichen Vegetation eines begrenzten ca. 300 km breiten Vegetationsstreifens, der sich von Mali über Burkina Faso nach Ghana, Togo und Benin ausbreitet. Nur hier, nirgends sonst auf der Welt gedeiht dieser Baum.
Die milchsaftführenden Bäume mit ledrigen Blättern blühen erst mit 20 Jahren und erreichen im Alter von 30 ihre volle Fruchtproduktion, die dann über 100 Jahre bestehen bleibt. Die im reifen Zustand grünen, pflaumenförmigen Früchte besitzen einen Durchmesser von bis zu 4 cm. Die weiche grüne Außenschale wird gerne gegessen. Mit bis zu 50 % Fettanteil sind die Fruchtkerne (Nüsse) in Burkina Faso eine begehrte und traditionelle Quelle für Hautpflege- und Speisefett. Wegen seiner besonderen Bedeutung wird der Sheabaum von der Bevölkerung geheiligt und darf nicht gefällt werden.
Sheabutter ist Frauensache. Wenn es Zeit ist, die Sheabutter, auch Karité genannt, zu gewinnen, versammeln sich die Frauen an einem zentralen Ort ihres Dorfes, der eigens für ihr Vorhaben eingerichtet ist. Die nach der Ernte getrockneten Nüsse werden geschält, in einem Lehmofen erhitzt und danach in Mörsern zerstampft. Die entstandene Masse wird mit Wasser verdünnt und ca. 45 Minuten lang geschlagen. Die enthaltene Butter löst sich und kann abgeschöpft werden (der Prozeß ist vergleichbar mit dem Buttern von Milch). Eine weißlich-gelbe Masse, die unraffinierte Sheabutter, ist das leicht würzig duftende Ergebnis. Die fertige Butter wird in einem Lagerhaus, das allein für diesen Zweck dient, bis zum Abtransport gelagert. Sheabutter findet mittlerweile in aller Welt Liebhaber.
Die hochwertige, nach traditionellem Verfahren gewonnene Sheabutter wird u.a. auch in der Dr. Hauschka Naturkosmetik verwendet.