Dermatologen der Uniklinik Essen http://www.uni-essen.de haben eine Creme entwickelt, die Erbinformationen in den Körper transportiert. Die Gencreme ermöglicht es, verschiedene Eiweiße im Körper herzustellen. Die notwendigen Erbinformationen werden dafür in spezielle Fettkügelchen, so genannte Liposomen, verpackt und verschmelzen anschließend mit der Hautoberfläche.
Dadurch werden die genetischen Informationen für die Produktion von Proteinen an die Oberhautzellen weitergegeben. Oberhautzellen können DNA aufnehmen und die genetische Information in das entsprechende Protein umsetzen. Diese Erkenntnis will der Entwickler der Methode, der Dermatologe Ulrich Hengge, nun optimieren und für die klinische Anwendung nutzen. Einsatzgebiete sieht der Dermatologe in der Herstellung von Proteinen wie z.B. von Gerinnungsfaktoren oder Insulin und der DNA-Impfung. Daneben seien Anwendungen in der Kosmetik bei Prozessen der Hautalterung möglich.
Gegenüber anderen gentherapeutischen Transfersystemen ist die Applikation auf die Haut täglich möglich, so Hengge. Dadurch ließen sich dauerhafte Erfolge erzielen. Zudem habe die Methode keine Nebenwirkungen und keine Toxizität. Herkömmliche Verfahren, die Proteine direkt zuführen, haben laut Hengge gegenüber der “proteinherstellenden” Erbsubstanz den Nachteil, dass die Herstellung vieler therapeutisch wichtiger Proteine technisch nicht möglich ist. Die Erbsubstanz (DNA) sei kostengünstig produzierbar und bezüglich Temperatur, Feuchtigkeit oder Trockenheit sehr stabil. Die Anwendungen menschenähnlicher Proteine lösen zudem häufig unerwünschte Immunreaktionen aus, durch die das therapeutische Protein unwirksam gemacht wird.