Neurodermitis - auch atopisches Ekzem genannt - ist weit verbreitet. Oft tritt diese Hauterkrankung das erste Mal bei Kleinkindern auf. Aber auch Jugendliche und Erwachsene können noch daran erkranken, ohne zuvor unter Ekzemen gelitten zu haben. Die Veranlagung für Neurodermitis liegt im Vorschulalter bei 8 bis 16 Prozent und im Erwachse-nenalter bei etwa 3 Prozent. Die Zahl der Betroffenen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.
Sie können nun auf die neue Therapiemöglichkeit hoffen. Die von Prof. Dr. Dr. Ehrhardt Proksch (Universität Kiel) und Wissenschaftlern der Dr. Wolff-Forschung (Bielefeld) durchgeführten Untersuchungen zeigen die antientzündli-che Wirkung der Linolsäure. Sie eignet sich insbesondere für leichtere Erkrankungsformen und zur Prophylaxe. Die Schübe, in denen Neurodermitis häufig auftritt, werden hinausgezögert, die entzündungsfreien Zeiten verlängert. Die Bedeutung dieser essentiellen, ungesättigten Fettsäure für die Gesundheit unserer Haut ist schon länger bekannt. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der so genannten epidermalen Barriere und schützt so die Haut vor Umwelteinflüssen. Wie sich jetzt herausstellt, kann sie aber noch mehr. Die getestete Creme mit Linol-säure erwies sich nämlich als gleichwertige Alternative zu einer Creme mit 0,25% Hydrocortison - und das vollkom-men ohne unerwünschte Begleiterscheinungen.
Bei dem getesteten Linolsäure-Präparat handelt es sich um Linola®-Creme. Sie wird von der Firma Dr. August Wolff Arzneimittel (Bielefeld) hergestellt. Bei Kindern bis zum 12. Lebensjahr wird das Präparat von den Kassen erstattet.