Da beim Online-Kauf das Anfassen, Riechen und Ausprobieren der Ware erst möglich ist, wenn das Paket angekommen ist, steht Kunden ein 14tägiges, im Versandhandel europaweit geregelt, Widerrufsrecht zu. Kunden ihren Widerruf ausdrücklich erklären (dafür kann ein entsprechendes Formular genutzt werden). Ein einfaches Zurücksenden der Ware genügt nicht. Bei einer Rücksendung ist zu beachten, dass einige kosmetische Mittel wie z. B. Parfums oder Aerosole als kennzeichnungspflichtiges Gefahrgut gelten, das besonders verpackt werden muss. Doch bei Waren, die aus Gründen des Gesundheitsschutzes oder der Hygiene versiegelt sind, entfällt das Widerrufsrecht, wenn Kunden die Versiegelung entfernen. Wird zum Beispiel die Versiegelung eines Lippenstiftes es oder die Aluversiegelung auf einer Augencreme geöffnet, ist ein Widerruf ausgeschlossen. Es lohnt also, die Rückgabebedingungen vor dem Kauf genau zu lesen.
Unter der großen Anzahl redlicher Internethändler finden sich gleichwohl einzelne unseriöse Anbieter, die mit kriminellen Methoden Verbraucher zu täuschen versuchen. Allein ein optisch ansprechender Online-Aufritt tritt noch keine Aussage über die Seriosität des Anbieters.
Schauen Sie auf das Impressum des Anbieters! Es sollte eine vollständige Postanschrift mit Telefonnummer und E-Mail-Adresse enthalten. Hilfreich ist es auch, wenn die fürden Online-Shop verantwortliche Person hier genannt ist. Bedenken Sie bei Anbietern mit Sitz im nicht-europäischen Ausland, dass im Falle von Schwierigkeiten bei der Abwickicklung die erforderlichen rechtlichen Schritte erschwert sein können. Nur Produkte, bei denen die auf dem Produkt angegebene verantwortliche Firma ihren Sitz in der EU hat, sind in der EU verkehrsfähig. Auf in Deutschland angebotenen kosmetischen Mitteln müssen zudem Warn- und Gebrauchshinweise in deutscher Sprache angebracht sein.
Die Produkte müssen die geltende europäische Kosmetik-Gesetzgebung erfüllen und entsprechend gekennzeichnet sein. So sollten die Waren in deutscher Sprache beschrieben sein. Die Füllmengenangaben sollten erkennbar sein und die Hinweise zur richtigen und sicheren Anwendung sollten in deutscher Sprache verfasst und gut lesbar sein. Der Verwendungszweck (z. B. Tages- oder Nachtcreme) und eventuelle Einschränkungen (z. B. „für Kinder nicht geeignet“) sollten gut zu erkennen sein.
Nicht immer sind die Kennzeichnungen auf den Produktabbildungen gut zu erkennen, deshalb ist die zusätzliche Veröffentlichung der Produktkennzeichnungen im Webaufritt des Anbieters hilfreich. Für die Bezeichnung der Inhaltsstoffe des Produktes (International Nomenclature Cosmetic Ingredients - INCI) werden europaweit einheitliche Fachbegriffe verwendet. Für Allergiker ist es ratsam, die Informationen aus der INCI-Liste mit ihrem Allergiepass abzugleichen. Erläuterungen in deutscher Sprache stellt das Internetportal haut.de zur Verfügung.
Achten Sie auf die Angaben zur Haltbarkeit (Mindesthaltbarkeit oder Haltbarkeit nach dem Öffnen). Kosmetische Mittel müssen ein Mindesthaltbarkeitsdatum tragen, wenn sie weniger als 30 Monate haltbar sind.
Falls Lotion oder Lippenstifte mit Gütesiegeln beworben werden (Rohstoffe aus fairem Handel, Naturkosmetik o. ä.), können Sie sich über die Seriosität und Bedeutung informieren.
Finger weg von Produkten, die eigentlich für den gewerblichen Einsatz beim Friseur oder bei der Kosmetikerin gedacht sind, denn sie können für eine Anwendung zu Hause nicht geeignet sein.
Heben Sie nach Erhalt der Bestellung die Verpackung ruhig eine Weile auf, denn bei Rückgabe wegen Qualitätsmängeln kann der Hersteller anhand der sogenannten Chargennummer auf der Schachtel die Produktqualität und den Handelsweg prüfen.
Skepsis ist angesagt bei ungewöhnlich günstigen Preisen, denn es könnte sich um Produktfälschungen handeln. Wer Kosmetik von Internetseiten aus Nicht-EU-Staaten bezieht, kann sich nicht sicher sein, dass diese dem EU-Recht entsprechen und deren Sicherheit geprüft wurde.