Auf ca. acht Millionen schätzt der Deutsche Diabetiker Bund die Zahl der Diabetes-Patienten in Deutschland mit einer Dunkelziffer von 50 bis 60 Prozent. Allein in der Altersgruppe von 55 bis 74 schätzt man 1,5 Millionen unentdeckte Diabetesfälle. Weitere 3 Millionen Bürger diesen Alters haben vorliegende Störungen im Zuckerstoffwechsel. Auch durch die zunehmend höhere Lebenserwartung steigt die Zahl der Diabetiker kontinuierlich weiter an. 84 % der Diabetiker in Deutschland haben – bedingt durch die diabetische Stoffwechsellage – Hautprobleme, zumeist trockene Haut. Die unspezifischen Symptome Hauttrockenheit oder Neigung zu Hautinfektionen können umgekehrt auf einen vorliegenden, oft noch unentdeckten Diabetes mellitus hinweisen. Eine konsequente Hautpflege hat nicht nur pflegenden Wert, sondern beugt auch ernstzunehmenden Hautschädigungen (Diabetischer Fuß) vor.
Bei Ursache und Verlauf des Diabetes mellitus werden 2 Typen unterschieden:Typ 1, der sog. juvenile (jugendliche) Diabetes ist eine Erkrankung, die vor dem 35. Lebensjahr auftritt. Intensive Erstsymptome (starker Durst, Gewichtsabnahme), eine labile Stoffwechsellage mit schwankenden Blutzuckerwerten und die Neigung zur Acetonausscheidung im Urin sind typisch. Es spricht einiges dafür, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, möglicherweise ausgelöst durch einen voraus- gegangenen Virusinfekt. Dabei bildet der Organismus Antikörper gegen die insulinproduzierenden Langerhans´schen Inselzellen der Bauchspeicheldrüse, die dadurch zerstört werden. Lebenswichtige, energieliefernde Glucose kann durch den Insulinmangel nicht mehr in die Zellen aufgenommen werden, der Blutzuckerspiegel steigt an. Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, angestrengte Atmung, Müdigkeit und eine nach Aceton riechende Atemluft sind Alarmsignale, die eine rasche Insulingabe erfordern.
Diabetes mellitus Typ 2 (= 90% aller Betroffenen) tritt in der 2. Lebenshälfte auf (= sog. Altersdiabetes oder auch nicht insulinabhängiger Diabetes mellitus), entwickelt sich schleichend und bleibt oft über längere Zeiträume unbemerkt. Die Ursachen sind unklar: Es besteht nur ein relativer Insulinmangel, häufig liegt anfangs sogar eine Überproduktion vor. Trotz des normalen bzw. erhöhten Insulinspiegels im Blut nehmen die Muskel- und Blutzellen nicht genügend Zucker auf, denn sie erkennen das Insulin nicht und sind daher resistent gegen die Insulinwirkung. Die Bereitschaft, am Typ 2-Diabetes zu erkranken, ist erblich und geht häufig mit Übergewicht, erhöhten Blutfetten und Bluthochdruck einher. Eine dauerhafte Gewichtsreduktion und folglich eine erheblich verbesserte Insulinempfindlichkeit ist die wichtigste Therapiemaßnahme.
Vier von fünf Diabetikern leiden unter Hautproblemen, da die erhöhten Blutzuckerwerte auch negative Auswirkungen auf die Haut haben. Extreme Hauttrockenheit, Hornhaut, Druckstellen und Schrunden an den Füßen, Juckreiz, Hautinfektionen und Hautveränderungen mit Geschwürneigung sind typische Hautsymptome. Nicht alle Betroffenen wissen, dass ihr Problem trockene Haut mit ihrer Stoffwechselerkrankung zusammenhängt.
Die diabetische Stoffwechsellage hat eine meist deutlich reduzierte Schweiß- und Talgdrüsenaktivität zur Folge (s. Grafik 1: Pathophysiologie des Diabetes mellitus). Dadurch kann die Haut nicht genügend Fett und Feuchtigkeit speichern. Eine gestörte Barrierefunktion lässt die Haut schnell rau und schuppig werden. So trocknet die zumeist bereits trockene Haut älterer Diabetiker (ca. 50 Mio. sind über 50 Jahre alt) noch weiter aus (Xerosis diabetica).
Gehäuft zeigt sich diese Problematik an Beinen und Füßen, einhergehend mit lästigem Juckreiz. Infektionserreger (Bakterien, Pilze), Allergene und Schadstoffe können hier leichter eindringen und Hautschäden verursachen. Durch den erhöhten Hautzuckergehalt werden Infektionen ebenfalls begünstigt.
Aus dermatologischer Sicht ist es deshalb wichtig, die Barrierefunktion der Haut im Rahmen der Diabetestherapie prophylaktisch zu stabilisieren und die Haut glatt und geschmeidig zu halten.
Diabetiker sollten deshalb täglich auf eine adäquate Hautpflege achten, um auch langfristig dem Auftreten von Hautschäden vorzubeugen. Ausgewählte Reinigungs- und Pflegeprodukte der medizinischen Hautpflegeserie Eucerin® Trockene Haut aus der Apotheke wurden speziell für die sehr trockene Haut entwickelt und haben sich erfolgreich bei Diabetikern bewährt.
Eucerin empfiehlt bei | Diabetes: |
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Pflege der trockenen Haut: | Eucerin® Lipid Balsam |
Pflege der sehr trockenen Haut: | Eucerin® 10% Urea Lotion Eucerin® Salbe 10% Urea1 |
Fußpflege: | Eucerin® 10% Urea Fußcreme |
Reinigung: | Eucerin® Lipid Duschöl |
erstattungsfähiges Arzneimittel ↩