Sollten Sie sich schon einmal gefragt haben, wie man mit Mitte 80 noch wie 60, oder mit 50+ wie gerade mal 30 aussieht, Ihnen kann geholfen werden. Aber, um es gleich vorwegzunehmen: Weder Skalpell noch Botox spielen dabei eine Rolle! Fast kein Promi gibt zu, dass er sich regelmäßig dem Schönheitschirurgen anvertraut. Gott bewahre! Ich doch nicht!
“An meine Haut kommt nur Wasser und Seife!” der uralte Werbe-Slogan wird von Promis noch immer gern genutzt. Mag sein, gibt es doch jede Menge anderer Substanzen, die zum Besuch eines Wellness-Jungbrunnen-Spas verleiten. Kleine Nattern zur Rückenmassage, etwas Rindersperma für die Haare, Minifischchen, die für schöne Füße oder lieber zerstoßene Plazenta (ob menschlich oder tierisch ist dabei nur eine Frage des Geldbeutels) im Gesicht! Kein Albtraum, sondern Realität, die man auch sehr teuer bezahlen darf! Und wie wäre es zusätzlich vielleicht noch mit ein bisschen Nachtigallen-Kot? Dieses Schönheitsgeheimnis stammt ausnahmsweise nicht aus Hollywood, sondern hat seinen Ursprung in Japan. Die nicht gerade wohlriechende Wunderwaffe ist angeblich den Geishas zu verdanken, die ja bekanntlich immer maskenhaft schön sind!
Als uguisu no fun bezeichnet man den Kot des japanischen Buschrohrsängers, eine Nachtigallenart. Sein Brutgesang verkündet in Japan den Beginn des Frühlings, sein Kot hingegen verspricht Schönheit! Grund dafür sind die in ihm enthaltenen Haut aufhellenden, weichmachenden Zutaten.
Sogenannte Geisha-Gesichtsbehandlungen mit Nachtigallen-Kot sind ein traditionelles Schönheitsritual, geschaffen, um moderne Kosmetikpraktiken zu beeinflussen. Sie bieten eine natürliche Alternative zu synthetischen Produkten und haben trotz ihrer ungewöhnlichen Inhaltsstoffe nachweislich positive Auswirkungen auf die Hautpflege. Seine aufhellende Wirkung verdankt der Kot einem Enzym namens “Guanin”, das auch in unserer eigenen DNA vorhanden ist. Die Aminosäure wirkt als natürliches Bleichmittel, das Augenringe und Hautunreinheiten aufhellt.
Wer diese Behandlungen ausprobiert, berichtet oft von einem verbesserten Hautbild, strahlendem Teint und gesünderer Haut. Wie bei allen Schönheitsbehandlungen ist es jedoch wichtig, sich vorher zu informieren und sicherzustellen, dass die verwendeten Produkte hochwertig und sicher sind.
Nicht aus dem Fernen, sondern aus dem Nahen Osten kommt das Ritual einer Schlangenmassage. In Israel, aber auch in Ägypten nutzen Masseure meist Nattern (hoffentlich ungiftige Arten) für physiotherapeutische Effekte. Sie sollen hilfreich zur Lösung von Verspannungen und zur Linderung von Muskelschmerzen sein. Immer vorausgesetzt, dass der Patient nicht beim Anblick der sich windenden und züngelnden Tierchen schreiend die Flucht ergreift.
Puren Luxus hingegen verspricht eine Blattgold-Maske oder lieber gleich ein Blattgold-Bad. Beides findet vor allem in südamerikanischen Ländern begeisterte Nutzer:innen. Aber auch bei uns kann so ein goldiges Treatment mit 22 - 24-karätigem Blattgold gebucht werden. Effekte dieser Wellness-Behandlung ist u. a. ein verjüngtes Hautbild, da das Gold angeblich zur Zellerneuerung beiträgt und die Haut samtweich werden lässt. Na dann - eben immer alles nur eine Frage des Geldes.
Was Viagra unter der Gürtellinie zu richten vermag, lässt sich am Kopf mit Rindersperma verwirklichen. Es muss allerdings schon aus jenem der Angus-Rinder gewonnen werden. Mit der Katera-Wurzel, einer besonders proteinreichen Pflanze, wird das Sperma gemischt und anschließend nach dem Waschen in das noch feuchte Haar einmassiert.
Die Liste der bekannten und weniger bekannten Schönheitsmittel ließe sich noch länger fortsetzen. Von knabbernden Fischen bis zum stachellosen Kaktus, vom Bad in Schokolade bis zu jenem in Stutenmilch (Kleopatra lässt grüßen). Doch wir meinen: Nun ist’s genug der Schönheit. Experimentierfreudige und zahlungskräftige Wellness-Fans werden immer etwas Neues finden, das noch (fast) kein anderer kennt und dessen Entdeckung sich wirksam “vergolden” lässt.
Wie bemerkte doch schon Coco Chanel: “Schönheit beginnt in dem Moment, in dem du beschließt, du selbst zu sein.”