Autor: Elisabeth Hewson, Doch Farmwell
Verlag: Signum Verlag München/Wien
Seiten: 240
ISBN-10: 3854364202
ISBN-13: 9783854364207
Preis: EUR 19.95
Alle reden davon, viele glauben daran, aber kaum einer weiß wirklich etwas darüber: Bio. Aber was ist Bio eigentlich wirklich? Was kann Bio? Und was nicht? Ist es die Rettung vor Gift und Siechtum, Umweltzerstörung, Tierquälerei und Welthunger? Eine Deppensteuer für leichtgläubige, schwerblütige Paranoiker, oder ein prachtvolles Verkaufsargument für Großkonzerne, die den Erfindern dieser Marktnische nicht genug danken können? Ein künstlicher Bedarf, den Lobbyisten erschufen, um Geld zu scheffeln?
Wer glaubt, sich mit Bio ein gutes Gewissen gegenüber Familie, Umwelt und Nachwelt kaufen zu können, wird sich nach der Lektüre dieses Buches das gute Gewissen ohne Bio viel billiger und dazu noch wahrhaftiger verschaffen können. Wer allerdings Glauben dem Wissen vorzieht, sollte es erst gar nicht lesen: Der Fanatismus und Aberglaube, die Esoterikverliebtheit und Wahrheitsverdrehung im Dunstkreis Bio ist abenteuerlich! Aber politisch gedeckt, geschützt und gefördert.
Wer statt Zukunftsangst lieber Fortschrittsfreude wählt, dem werden hier viele Argumente gegen den Biowahn in die Hand gegeben. Nicht in dröger wissenschaftlicher Form, aber mit fundiert wissenschaftlichem Hintergrund. Den bietet ein Experte, den die Autorin unterhaltsam interpretiert; der genau weiß, wie viele hunderte Millionen Euro unter welchem Vorwand die EU und damit jeder EU-Bürger für unbewiesenes, esoterisches Bio-Brimborium opfert, statt für zeitgemäße Land- und Viehwirtschaft; wie das agrarpolitische Placebo namens Bio den Agrarpolitikern hilft, von den wirklichen ungelösten Probleme abzulenken; weiche das sind - und wie man sie realistisch lösen könnte.
Die Autorin Elisabeth Hewson, gebürtige Wienerin, hat in vielen Sachbüchern und Artikeln bewiesen, dass konkrete, wissenschaftliche Informationen durchaus amüsant dargelegt werden können. Im Bio-Ketzer-Buch werden Fernsehdiskussionen und Podiumsdebatten zitiert, Interviews mit Fachleuten und Hinweise auf weitere seriöse Quellen geboten, und viel Hintergrundwissen vermittelt. Dazu zapft die Verfasserin das Wissen eines Mannes an, der im Zentrum dieses seltsamen „Subventions-Biotops” sitzt, selbst Landwirt ist, und außerdem ein Fachmann auf dem Gebiet Lebensmittel, Landwirtschaft und Umwelt.