Autor: Wie McDonald's und Co. auf Kosten unserer Gesundheit Milliarden verdienen
Verlag: edition a
Seiten: 256
ISBN-10: 3990013432
ISBN-13: 9783990013434
Preis: EUR 22.00
Fast Food macht uns dick und krank. Soviel sollte mittlerweile jedem bewusst sein. Doch selbst 15 Jahre, nachdem der Film Super Size Me für Aufsehen gesorgt hat, hält der Hype um schnelles und günstiges Essen an. Gerade bei Kindern erfreuen sich McDonald’s und Co. nach wie vor größter Beliebtheit.
Jetzt meldet sich ein Insider mit einem Buch zu Wort: Harald Sükar war 13 Jahre lang als Spitzmanager von McDonald’s mitverantwortlich für den Schaden, den Fast Food anrichtet. Nach seinem Ausscheiden fing er an, sich mit Ernährung zu befassen. Deshalb plädiert er jetzt für ein Umdenken, und schreibt, was er gerne schon früher gesagt hätte: “Geht nicht hin! Nicht zu McDonald’s. Nicht zu Burger King. Nicht zu den anderen Fast-Food-Riesen. Schon gar nicht mit euren Kindern. Nicht einmal ausnahmsweise.”
In “Die Fast Food-Falle – Wie McDonald’s und Co. auf Kosten unserer Gesundheit Milliarden verdienen” erzählt Sükar, wie er während seiner Zeit bei dem Fast Food- Riesen völlig eingenommen von der Konzernideologie war – ebenso, wie alle anderen im Team, vom kleinsten Burgerbrater bis zum Management. Von Anfang an sei ihnen die Unfehlbarkeit und die moralische Überlegenheit der Firma eingetrichtert worden. Kritiker würden gezielt und oft unterschwellig diskreditiert. Was McDonald’s bei den Konsumenten und der Umwelt anrichte, werde systematisch kleingeredet.
Sükar: “McDonald’s arbeitet konsequent daran, schon Kinder als Kunden zu gewinnen, um sie auf Lebenszeit für das ungesunde, auf Zucker, Fett und Salz basierende Essen zu programmieren. Werden die Gesundheitsschäden zum Thema, macht es sich McDonald’s aber einfach. Dann heißt es, dass jeder selbst dafür verantwortlich sei, wie er sich ernährt und ob er genug Sport macht oder nicht, und als Feigenblatt sponsert McDonald’s dann ein paar regionale Sportvereine.” Kritik übt Sükar in diesem Zusammenhang auch am grünen Image, das sich McDonald’s anhand von manipulativer Werbung zu geben versuche, und das nichts mit der Realität zu tun habe.
Sükar betont, dass er keinen Groll gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber hege und dass er im Guten aus dem Konzern ausgeschieden sei. Er sei aber nach einigen Höhen und Tiefen in seinem Leben ein reflektierterer Mensch geworden und habe das Bedürfnis gehabt, Konsumenten mit einer auf Fakten und Hintergrundwissen basierenden Analyse zu warnen, um so zum Beispiel etwas gegen die zunehmende Fettleibigkeit von Kindern zu tun. Sükar: “Ich habe das Buch nicht als Insider und Aufdecker geschrieben, sondern eher als besorgter Vater.” Aus der gesundheitlichen Schädigung von Kindern Profit zu schlagen, sei jedenfalls moralisch höchst fragwürdig.
Sükar beschreibt in seinem Buch in lockerem Stil, wie die Fast Food-Industrie gemeinsam mit der Zuckerindustrie weite Teile der Bevölkerung in Sachen Ernährung im Griff hat. So gut wie kaum ein anderer weiß er, wie sich die Fast Food-Riesen dabei aus der Verantwortung ziehen und wie sie Gesetzesübertretungen verhindern, indem ihre Lobbyisten in Brüssel und auf der ganzen Welt dafür sorgen, dass entsprechende Gesetze gar nicht erst in Kraft treten. Sükar vergleicht die Fast Food-Industrie mit einem tausendarmigen Kraken. Gegen ihn anzukämpfen, sei so gut wie unmöglich. Doch es liege an jedem Einzelnen, sich zu informieren, und so einen ersten kleinen Schritt in eine gesündere Zukunft zu machen.
Harald Sükar, geboren 1963, wechselte nach Positionen bei Hofer (Aldi-Österreich) und Aral 1993 zu McDonald’s. Dort hatte er 13 Jahre lang mehrere Positionen bei der McDonald’s Development Company CE inne und war von 2004 bis 2006 Chef von McDonald’s-Österreich (und des österreichischen Franchise-Verbandes). Derzeit arbeitet er als Unternehmensberater unter anderem an der Filialisierung eines sozialen Gastronomie-Projektes.