Autor: Gisa Pauly
Verlag: Heyne
Seiten: 736
ISBN-10: 3453428811
ISBN-13: 9783453428812
Preis: EUR 17.00
Sie haben Ende 2023 eine Weltreise auf einem Kreuzfahrtschiff gemacht. Ihren neuen Roman „Käpt’ns Dinner“ haben Sie auf dem Schiff geschrieben. Inwieweit sind Ihre eigenen Reiseerfahrungen an Bord in das Buch eingeflossen?
Meine Idee war tatsächlich, das Buch an Bord zu schreiben, um möglichst nah am Ort des Geschehens in meinem Roman zu sein. Alles, was meine Figuren erleben, habe ich selbst erlebt. Wenn die Geschichte es vorsah, dass eine Person von Bord gehen musste, dann bin ich von Bord gegangen und habe meine Erlebnisse an Land dieser Figur auf den Leib geschrieben. So gerät zum Beispiel eine Protagonistin auf der Osterinsel in große Gefahr. Da habe ich mir im Hafen das Haus gesucht, hinter dem sie überfallen und schwer verletzt wird. Und als wir auf Mauritius anlegten, war gerade der Zyklon Belal, ein tropischer Wirbelsturm, über die Insel gerast. Also hatte der Detektiv in meinem Roman große Mühe, trotz der Schäden, die auf der Insel entstanden waren, eine Verdächtige zu beschatten.
Kam die Idee für Ihren neuen Roman erst durch Ihre eigene Weltreise, oder hatten Sie die Geschichte schon vorher im Kopf?
Zuerst war die Idee der Weltreise da. Dann habe ich mir Gedanken über die Geschichte gemacht, wofür ich einige Wochen gebraucht habe. Als ich das Exposé geschrieben hatte und der Verlag sofort begeistert zustimmte, bin ich am nächsten Tag ins Reisebüro gegangen, um die Reise zu buchen.
Auf einem Kreuzfahrtschiff steht einem nur ein begrenzter Raum zur Verfügung. Welche Herausforderungen brachte es mit sich, einen Roman in diesem Setting zu schreiben? Wo haben Sie am liebsten geschrieben?
Meistens habe ich in meiner Kabine geschrieben. Dort hatte ich genug Ruhe. Aber gelegentlich fiel mir auch die Decke auf den Kopf, dann habe ich mir auf dem Schiff ein stilles Plätzchen gesucht und dort meinen Laptop aufgeschlagen. Ich musste dann nur darauf achten, meine Gedanken nicht zu verlieren, wenn ich aufs Wasser sah. Das passiert schnell. Sicherer war es, dort zu arbeiten, wo es lebhaft zuging. An einer Bar im Theater (natürlich nur tagsüber) oder in der Bibliothek. Mir gelingt die Konzentration manchmal besser, wenn ich mich gegen Ablenkung wehren muss.
Wenn man an Ihren Roman denkt, kommt einem schnell „Das Traumschiff“ in den Sinn, die beliebte deutsche Fernsehserie. Wie viel „Traumschiff“ erlebt man wirklich auf einem Schiff und steckt davon auch etwas in Ihrem Roman?
Mir selbst ist die Fernsehserie auch gelegentlich in den Sinn gekommen. Was dort zu sehen ist, deckt sich allerdings nur zum Teil mit dem, was auf einem Kreuzfahrtschiff vor sich geht. Die Realität ist etwas weniger traumhaft. Aber natürlich steckt in meinem Roman auch eine Menge „Traumschiff“. Auf Kreuzfahrten entsteht normalerweise keine enge Beziehung zur Crew, auf einer Weltreise aber durchaus. Da kennt man dann den Kapitän und seine Familienverhältnisse, oder man wird vom Entertainment- Manager gefragt, wie es mit dem Schreiben klappt. Durch die lange Zeit des Zusammenlebens wird man einander vertraut, so wie die „Beatrice“ im Traumschiff die meisten Passagiere kennt.
Nach der Reise hat man meist schon Sehnsucht auf eine nächste Reise – Haben Sie schon Pläne?
Wenn meine Protagonistin Maria, die Bordshopleiterin, noch einmal mit ihrem Bruder, dem Kapitän, auf Reisen geht, bin ich natürlich dabei. Es muss ja nicht unbedingt wieder eine Weltreise sein. Konkrete Pläne gibt es auch schon: „Mein Schiff“ hat mich zu einer Lesereise zum Nordkap im Juni eingeladen. Wer weiß, vielleicht entsteht dort eine neue Geschichte …
Was man bei Kreuzfahrten alles wissen und beachten sollte, findet man im Beitrag Kreuzfahrten und Flussreisen: Tipps, Zielgruppen, Kosten und Top-Reiseziele auf www.gesundheit.com
Verlags-Info: Das denkt sich Maria, als sie als Bordshop-Leiterin auf dem Kreuzfahrtschiff anheuert, dessen Kapitän ihr Bruder Lukas ist. Wenn sie beide schon zusammen in See stechen – warum dann nicht gleich die ganze Familie einladen? Während nach und nach die Verwandtschaft zusteigt, beschleicht Maria jedoch das Gefühl, dass das nicht die beste Idee war. Schließlich ging bei der letzten Zusammenkunft ein Familienmitglied über Bord. Und auch dieses Mal verschwindet ein Passagier spurlos … Zwischen Kapitänsdinner und Landgängen, zwischen Sonnendeck und Innenkabine müssen sich Maria und ihre Familie mit so manchen Verwechselspielen, Missverständnissen und Geheimnissen konfrontieren. Und am Ende wird es richtig stürmisch an Bord der “Soleil”.
Gisa Pauly hat zwanzig Jahre lang als Berufsschullehrerin gearbeitet, ehe sie das Unterrichten an den Nagel hängte und sich ganz dem Schreiben widmete. 1994 erschien ihr erstes Buch »Mir langt’s – eine Lehrerin steigt aus!«, darauf folgten zahlreiche Drehbücher und Romane. Mit den Sylt-Krimis über Mamma Carlotta erobert sie Jahr um Jahr die Bestsellerlisten und die Herzen der Leserinnen und Leser. Ihre historische Sylt-Saga rund um das »Fräulein Wunder«, erklomm sofort die Spitze der SPIEGEL-Bestsellerliste und hielt sich dort monatelang. Gisa Pauly zählt zu den erfolgreichsten Autorinnen im deutschsprachigen Raum.