Autor: Hans-Ludwig Kröber
Verlag: MWV Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
Seiten: 250
ISBN-10: 3954664291
ISBN-13: 9783954664290
Preis: EUR 19.95
Das Töten gehört seit Jahrtausenden zur Menschheitsgeschichte. Nicht jeder tötet und dennoch ist das Töten sehr menschlich. „Wer vorsätzlich mit eigenen Händen tötet, weiß, dass er eine unverrückbare Grenze überschreitet“, schreibt Hans-Ludwig Kröber. In „Mord im Rückfall: 45 Fallgeschichten über das Töten“ (Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft) schildert der forensische Psychiater die Fallgeschichten von 45 prototypischen Mördern, die nach Schuldspruch und z.T. viele Jahre nach verbüßter Strafe erneut töten. Was sind das für Menschen, die als Mörder rückfällig werden, welche Lebensgeschichten stehen dahinter, welche Motive? Der Autor schlüsselt die Fälle nach Motivgruppen auf wie Raubmord, Vergewaltigung mit Tötung, Beziehungsstörung zu Frauen, Sadismus, ungehemmte Gewalt und „Gewohnheit“ oder auch schizophrene Mehrfachtöter. Kröber schildert mit Scharfsinn und Sensibilität die Lebenswege der Täter und ihre Straf- und Gewalttaten.
Nur drei Prozent der wegen Mordes bzw. Totschlags Verurteilten werden mit Tötungsdelikten rückfällig. Rückfällige Mörder waren bisher wissenschaftliches Neuland. Hans-Ludwig Kröber bringt Licht ins Dunkel. Es geht um Menschen wie Torben L. Nach dem Ausstieg aus dem Leben als Zuhälter wird er zum Mörder. In seinem Kiosk tötet er eine Frau auf grausame Weise. Im Gefängnis entwickelt er sich zum Musterhäftling. Er studiert Erziehungswissenschaften, betreibt autogenes Training und Yoga. Nach 21 Jahren kommt er vorzeitig frei. Er baut sich ein neues Leben auf – und wird schließlich erneut zum Mörder, abermals in einem Rausch von Gewalt.
Hans-Ludwig Kröber gilt als einer der führenden forensischen Psychiater und Gerichtsgutachter im deutschsprachigen Raum. Er ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Medizinstudium in Münster, Facharztausbildung in Bielefeld-Bethel, zehn Jahre an der Psychiatrischen Uniklinik Heidelberg und zwei Jahre am UKE Hamburg. Anschließend über 20 Jahre Direktor des Instituts für Forensische Psychiatrie an der Charité Berlin. Nach Emeritierung 2016 weiterhin aktive forensisch-psychiatrische Forschung und Begutachtungstätigkeit am Zentrum für Forensisch-Psychiatrische Begutachtung (ZFPB). Kröber ist Herausgeber und Autor zahlreicher wissenschaftlicher Zeitschriften, Fach- und Sachbücher, u. a. des von der Kritik gelobten Buches „Mord: Geschichten aus der Wirklichkeit“ (bei Rowohlt).