Autor: Wolfgang Schneider
Verlag: Hogrefe
Seiten: 224
ISBN-10: 3456862172
ISBN-13: 9783456862170
Preis: EUR 29.95
Klimakrise, Kriege, Corona-Pandemie: Das Weltgeschehen führt bei immer mehr Menschen zu tiefer Verunsicherung. Auch die Herausforderungen des Arbeitsmarktes, angetrieben durch Globalisierung und Digitalisierung, produzieren psychosoziale Stressfaktoren. Der Autor und Psychologe Wolfgang Schneider versammelt in „Eine Gesellschaft zwischen Narzissmus, Hysterie und Abhängigkeit“ Reflexionen und Lösungsansätze, die dabei helfen, die komplexe Thematik fundiert zu bewerten.
„Die Gesellschaft weist eine starke Tendenz zur Pathologisierung sozialer Problemstellungen auf“, so Schneider. Bei seiner Analyse rückt er immer wieder einen zentralen Punkt in den Fokus: die gesellschaftlichen Zugkräfte, die auf das Individuum wirken. Ob nun Manager*innen unter Leistungsdruck stehen oder Langzeitarbeitslose ihr Selbstwertgefühl bewahren wollen, gefragt sei immer ein hohes Maß an Fähigkeit zur Selbstregulation. Hinzu komme eine medial befeuerte Dramatisierung und Emotionalisierung, die den öffentlichen Diskurs inzwischen prägt.
Wie lassen sich rechtsextremistische Gewalttaten aus psychologischer Sicht erklären? Welche Rolle spielen die Faktoren Chronifizierung und Medikalisierung im Umgang mit Patient*innen? Wo liegt das Potenzial im Gesundheitssystem, mehr für psychosoziale Belange zu tun? Diese und viele weitere Fragen beantwortet der Titel so profund wie praxisnah und ist somit eine wertvolle Handreichung für alle beratend Tätigen im psychotherapeutischen Bereich.
Prof. Dr. Dr. Wolfgang Schneider, Jahrgang 1952, wurde in Wolfsburg geboren und hat Psychologie und Medizin in Marburg und Münster studiert. Nach Facharztausbildungen in der Psychiatrie und Psychosomatischen Medizin habilitierte er sich 1991 an der Ruhr-Universität Bochum. Von 1995 bis 2018 war er Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin in Rostock. Neben dem klinischen Fokus gilt sein Interesse auch sozialpolitischen Themen und der Weiterbildung in Psychotherapie und Psychosomatik für Ärzte und Psychologen.