Autor: Anselm Grün OSB
Verlag: Herder
Seiten: 304
ISBN-10: 345100657X
ISBN-13: 9783451006579
Preis: EUR 22.00
Wir träumen von einem glücklichen und erfüllten Leben. Doch auch die modernste Technik und die schönsten Dinge, die wir uns kaufen, stellen uns nicht nachhaltig zufrieden. Wie schaffen wir es also, in unserer heutigen Zeit glücklich zu werden?
Anselm Grün zeigt: Das Glück liegt in den einfachen Dingen des täglichen Lebens. Wir müssen nur wieder lernen, das Wunderbare im Alltäglichen zu erkennen. Wenn wir das Staunen wiederentdecken, verwandelt sich unser Leben. Unsere Seele atmet auf und schöpft neue Kraft. Staunen – Anselm Grüns Grundkurs für die Wunder des Alltäglichen, eine Einladung zum Glücklichsein.
Das Internet erleichtert manches, es kapert aber auch unsere Zeit und Aufmerksamkeit. 90% aller Deutschen nutzen es, Jugendliche sind im Schnitt viereinhalb Stunden täglich im Netz unterwegs. Die Leute haben immer weniger Zeit fürs Lesen, jedenfalls schrumpft die Zahl der Leser dramatisch. Und Sie schreiben ein Buch! Noch dazu über das Staunen. Warum?
Wenn man sieht, wie viele Menschen ständig auf ihr Mobiltelefon starren, kann man schon den Eindruck gewinnen, dass wir in Gefahr sind, uns zu verlieren. Wir sind im gewöhnlichen Alltag an vielen Orten zugleich, hören dem einen zu und starren dabei aufs Handy, weil jemand gerade eine Nachricht schickt. Oder holen uns eine Information aus dem Netz während wir mit jemand telefonieren. Ich erlebe viele, die sich von all diesen Impulsen treiben lassen.
Aber de facto sind wir im Netz gefangen und zappeln. Viele hetzen durch ihr Leben – und verschlafen es dabei doch. Sie hetzen durch die Welt und sind nicht bei sich. Zerstreuung ist aber kein Weg zum Glück.
Staunen heißt ja: Stehenbleiben, Hetze und die Routine unterbrechen - und schauen. Staunen als Aufmerksam-werden, Sich-wundern ist auch eine Haltung, eine Einstellung – und die ist widerständig gegen alle Zerstreuung.
Mo Gawdat, ein Google-Guru, der nach dem Tod seines Kindes angefangen hat, darüber nachzudenken, was Glück ausmacht, meinte jüngst in einem Interview: Glück sei einfach nur „die ruhige Zufriedenheit, die man spürt, wenn das Leben gerade stimmig ist.“ Das klingt so, als habe er Ihr Buch gelesen? Oder meinen Sie etwas anderes?
Zufriedenheit mit dem Leben, wie es ist, ist sicher ein wichtiger Aspekt, aber es ist noch nicht Glück. Glück hat noch andere Aspekte: Etwa im Einklang sein mit sich, Ja sagen zu sich. Oder die Erfahrung des Gelingens, nicht äußerlich, sondern innerlich: wenn etwa ein Gespräch, eine Begegnung, eine Operation gelingt. Aber Glück meint auch die Intensität des Erlebens.
Staunen ist auch intensives Erleben, in dem ich ganz bei mir bin. Glück meint nicht Sattheit. Und Staunen hält das Glück lebendig. Staunen ist immer Einbruch von etwas Wunderbarem.