Autor: Martin E. P. Seligman
Verlag: Bastei Lübbe
Seiten: 479
ISBN-10: 3404605489
ISBN-13: 9783404605484
Preis: EUR 8.99
Seligmann, Professor für Psychologie an der University of Pennsylvania, stellt diesen Strategien zur Behebung leistungshemmender Defekte in seinem neuen nun eine aufregende These entgegen: Der Mensch ist nicht mit der Erbsünde belastet, die ihn von vornherein mit dem Defekt des Unglücks belastet, sondern im Lauf seiner Evolution mindestens ebenso stark mit einer Art Glücksprogrammierung ausgestattet worden. … Er wirft der klassischen Psychologie, insbesondere Sigmund Freud, vor, sich allzu einseitig auf die Behebung von Defekten konzentriert zu haben, ja, gar in deren Kompensation und Sublimierung die menschliche Kulturleistung überhaupt zu sehen. … So erfolgreich die Psychologie auch in ihrem Kampf gegen die zahlreichen Defekte gewesen ist - immerhin gelten heute 14 von mehreren Dutzend ernsthaften seelischen Erkrankungen als mindestens bedingt therapierbar -, so wenig hat sie nach Seligmans Meinung zur Erkenntnis und Gestaltung der grundsätzlichen Glücksbefähigung des Menschen beigetragen. … Das überraschende Ergebnis: Aus der beim Eintritt ins Kloster am positivsten gestimmten Gruppe waren im Alter von 85 Jahren noch 90 Prozent am Leben, aus der „unfröhlichsten” hingegen lediglich noch 34 Prozent. … Wenn es also schon aus so „äußerlichen” Gründen wie Gesundheit und Lebenserwartung extrem wichtig ist, das Potential an positiven Emotionen abzurufen, um wie vieles intensiver muss man dann darüber nachdenken, wenn es um die Lebensgestaltung, also um Fragen von Erfolg, Bestätigung, Kreativität geht? … Die Evolution hat hinter dem ersten Verteidigungsring gegen Bedrohungen, der mit Abwehrgeschützen wie Angst oder Zorn besetzt ist, einen zweiten gebaut, der nicht zu Flucht oder Zerstörung führt. Weil Gefühle wie etwa Angst, einseitig ins Gefecht geworfen, Lähmung, Wahrnehmungsverengung oder Intoleranz im Gefolge haben können, also unter Umständen kontraproduktiv werden, bedurfte die Natur im Laufe der Entwicklung der positiven Empfindungen, um Neugier, Kreativität, Toleranz zur Problemlösung ins Feld führen zu können. … Bei der Erforschung und methodischen Entwicklung dieses zweiten, eben auch zukunftsorientierten „Überlebensringes” aber hat die traditionelle Psychologie, so Seligman, weitgehend versagt. … Entsprechend hat Seligman in seiner „Positiven Psychologie”, die man auch eine Art „Glücksforschung” nennen könnte, eine Fülle von Möglichkeiten bestimmt, wie der Mensch in die Lage versetzt wird, seine vielleicht zur kurz gekommenen Glückstalente zu fördern und auszuprägen. … Und von geeigneten Kinderspielen bis hin zu sportlichen Aktivitäten reicht die Palette der Instrumentarien, mit denen der Mensch seine positive Grundierung stärken und ausbauen kann.