Autor: Tom Saller
Verlag: Kanon
Seiten: 256
ISBN-10: 3985681031
ISBN-13: 9783985681037
Preis: EUR 24.00
Wien im Kriegswinter 1917/18: Anna Freud, die eigensinnige Tochter des berühmten Psychoanalytikers, soll das Erbe ihres Vaters übernehmen, seine Sache fortführen. Doch Anna ist voller Trotz: Sie will ihren eigenen Weg gehen, nicht dauerhaft im Schatten des Vaters bleiben. Hinter dessen Rücken beginnt sie eine Liaison mit dem deutschen Veteran Ludwig Stadlober, der wegen seiner Kriegsblindheit bei Sigmund Freud in Behandlung ist, um die psychischen Anteile seines Leidens zu erkunden. Annas innerste Gefühle jedoch bleiben verdrängt und schmerzlich unerforscht. Während Stadlobers Zustand sich bessert, geht es Anna immer schlechter – bis ihr Vater schließlich keinen anderen Ausweg mehr sieht, und die eigene Tochter in Therapie nimmt. Als sich Anna Freud und Ludwig Stadlober 1938 mit Einmarsch der Nazis in Österreich nach mehr als zwanzig Jahren wiedertreffen, steht auf einmal das Überleben der gesamten Familie Freud auf dem Spiel. Kann Anna ihrem Vater helfen, ohne sich wiederum von einem der Männer abhängig machen zu müssen?
„Ich bin Anna“ zeichnet die Geschichte einer Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach und entwickelt entlang der seelischen Kräfte des (Todes-)Triebs, der Libido und des Freiheitsdrangs ein historisches Panorama rund um die Familie Freud.
Tom Saller (*1967) ist Autor, Tiefenpsychologie und Psychiater. Sein Debütroman „Wenn Martha tanzt“ (2018) über das tragische Schicksal einer jungen Tänzerin am Bauhaus wurde augenblicklich zum Publikumserfolg. Es folgten zwei weitere Bände: „Ein neues Blau“ (2019) sowie 2021 „Julius oder die Schönheit des Spiels“, das vom Leben des Tennisbarons Gottfried von Cramm inspiriert wurde. Mit der Geschichte um den berühmten Analytiker Freud und seine Tochter Anna taucht Saller erstmals in die Tiefen seines beruflichen Fachgebiets ein. Der Autor lebt im Bergischen Land bei Köln, wo er neben dem Schreiben und seiner Arbeit als Therapeut in einer Jazzcombo spielt.