Kohlenhydrate für mehr Konzentration, Milch für die Aufmerksamkeit, Tofu für die Merkfähigkeit und Schokolade für die gute Laune - das klingt doch sehr verlockend. Aber so einfach ist es nicht. Grundsätzlich besteht ein allgemeiner Zusammenhang zwischen der Ernährung und der Gehirnaktivität.
Die einzelnen Vorgänge sind jedoch hoch kompliziert und noch nicht gänzlich erforscht. Experten betonen, dass die angeborene Intelligenz eines Menschen durch Ernährung nicht verbessert werden kann. Wohl aber ist eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung notwendig um dieses Grundpotenzial voll auszuschöpfen. Vor allem in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft und in den ersten beiden Lebensjahren wächst das Gehirn des Kindes. Ein Mangel an bestimmten Nährstoffen während dieser Phase der Gehirnentwicklung kann unter Umständen zu einer langfristigen Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit führen. Für die visuelle und kognitive Leistungsfähigkeit sind vor allem langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren wichtig. Ist die Mutter damit gut versorgt, zum Beispiel aus fettreichem Seefisch und Rapsöl, ist auch der Foetus gut versorgt. Ein Jodmangel der Mutter in der Schwangerschaft kann beim Kind zu Leistungsschwäche führen, die auch bis zum Schulalter nicht mehr aufgeholt werden kann. Jod sollte daher in Schwangerschaft und Stillzeit in Form von Tabletten ergänzt werden. Auch ein Eisenmangel bei Säuglingen kann zu Störungen der psychomotorischen Entwicklung führen. Fleisch sollte daher im Babybrei ab dem 5. bis 7. Monat nicht fehlen.
Ansonsten gehen Experten davon aus, dass das Gehirn und damit die Intelligenz von Kindern nur bei einer bestehenden Unterernährung beeinflusst wird. So ergaben Studien, dass sich Vitamin- und Mineralstoffpräparate nur dann positiv auf die schulische Leistung auswirken, wenn vorher ein Mangel vorlag. Bei einer Unterversorgung mit Mineralstoffen, Vitaminen oder Sekundären Pflanzenstoffen kann es zu einer Abnahme der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit kommen. Als Empfehlung kann man - abgesehen von der Phase der Gehirnentwicklung - daher nur wieder auf die allgemein gültigen Regeln für eine gesunde Kinderernährung hinweisen: reichlich pflanzliche Lebensmittel und Getränke, mäßig tierische Lebensmittel und sparsam fettreiche Lebensmittel. Eine so zusammengestellte Kost sichert die Leistungsfähigkeit der Kinder.