Schon der kluge Einstein wusste, dass ein leerer Bauch ein schlechter Ratgeber ist. Doch ein noch viel schlechterer Ratgeber ist ein voller Bauch gefüllt mit schlechtem Essen! Denn die Art und Zubereitung der Speisen ist bei gesunder Ernährung mit das Wichtigste. Wer richtig isst, kann sich vor Krankheiten schützen. Möchte man meinen. Obwohl eine gesunde Ernährung die beste Voraussetzung für eine gut funktionierende Verdauung ist, leiden mehr als 70 Prozent aller befragten Deutschen zumindest gelegentlich an Magen-Darm-Beschwerden. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Ernährungsumfrage von Lefax in Deutschland. Laut wissenschaftlichen Erhebungen liegt die Häufigkeit von Magen-Darm-Beschwerden in der Bevölkerung bei bis zu 40 Prozent.
Spitzenreiter bei den Verdauungsbeschwerden sind laut Umfrage mit 74 Prozent Völle- und vorzeitiges Sättigungsgefühl, gefolgt Blähungen mit 29 Prozent und Sodbrennen mit 22 Prozent. Etwa 60 Prozent der Betroffenen fühlen sich von diesen Symptomen beeinträchtigt – vor allem nachts (25 %), aber auch in der Freizeit (22 %) und am Arbeitsplatz (12 %).
Viele Menschen scheuen sich jedoch, etwas gegen ihre Verdauungsprobleme zu unternehmen: So geben die meisten an, einfach abzuwarten. Sport und mehr Bewegung wird vor allem bei weniger schmerzhaften Beschwerden angewendet und eine ausgewogene Ernährung gilt bei allen Beschwerden als sinnvoll. Neben diesen nicht-medikamentösen Maßnahmen können jedoch auch rezeptfreie Präparate helfen.
Als Hauptauslöser ihrer Beschwerden identifizieren die Umfrageteilnehmer zu üppiges, zu fettes und zu hektisches Essen. Außerdem werden Stress am Arb eitsplatz und Bewegungsmange l als Ursache erkannt. Ärger in der Familie oder Partnerschaft wird hingegen ebenso wenig wie der Verzehr von Fast Food in Zusammenhang mit Blähungen oder Völlegefühl gebracht.
Was vielen Menschen nicht bewusst ist: Sogar als gesund geltende Nahrungsmittel können Beschwerden verursachen. Beispielsweise kann der Verzehr ungewohnter Mengen an Ballaststoffen zu Blähungen führen. Um nicht auf diese wichtigen Nahrungsbestandteile zu verzichten, sollten sie allmählich in den Speiseplan aufgenommen und die Menge nach und nach erhöht werden. Empfehlenswert ist eine schrittweise Umstellung auf mindestens 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag durch Vollkornprodukte, aber auch in Form von Obst und Gemüse – hier hat sich die Regel „fünf Portionen am Tag“ bewährt.
„Die Verdauung ist ein komplexer Vorgang. Die Tätigkeit der Verdauungsorgane wird vom vegetativen Nervensystem, dessen Nervengeflechte in Magen- und Darmwand liegen, außerdem vom so genannten Vagusnerv und von Hormonen gesteuert“, erklärt Ernährungswissenschaftlerin Dr. Claudia Küpper. „Zwischen dem vegetativen Nervensystem und der seelischen bzw. emotionalen Verfassung bestehen enge Beziehungen. Das erklärt auch, warum sich Stress, Ärger, aber auch Zufriedenheit und Ausgeglichenheit auf Verdauung und Bekömmlichkeit des Essens auswirken können.“
Wer die Verdauung durch Ernährungsumstellung positiv beeinflussen möchte, sollte sich über den Zusammenhang zwischen Essgewohnheiten und Verdauungs- beschwerden klar werden. Manchmal reicht es bereits, den Konsum solcher Lebensmittel zu reduzieren, bei denen verstärkt Beschwerden auftreten. Manche Speisen werden durch eine andere Zubereitung (gedünstet statt gebraten), andere Zutaten (Yoghurt statt Sahne) oder Gewürze und Kräuter (beispielsweise Ingwer oder Beifuß) bekömmlicher. Wenn sich die Beschwerden nicht immer vermeiden lassen, kann man sie durch geeignete, rezeptfreie Präparate aus der Apotheke lindern.