Kängurufleisch enthält ungewöhnlich viele konjugierte Linolsäuren (CLA), entdeckte eine Doktorandin der University of Western Australia. Im Muskelfett der Buschkängurus sind bis zu fünf mal mehr dieser mehrfach ungesättigten Fettsäuren enthalten als im Fett westaustralischer Schafe. Konjugierten Linolsäuren werden gesundheitsfördernde Effekte zugeschrieben. Da Kängurufleisch nur 2 Prozent Fett enthält, ist die CLA-Menge in einem Kängurusteak allerdings geringer als in einer gleichschweren Portion Lammfleisch (mit durchschnittlich 16 Prozent Fettanteil). Der Mensch kann diese Fettsäuren nicht selber bilden und ist auf ihr Vorkommen in der Nahrung angewiesen. Bisher galten Milchprodukte, Lamm- und Rindfleisch als die reichsten natürlichen Quellen für konjugierte Linolsäuren. Bei Wiederkäuern sorgen spezielle Pansenbakterien für die CLA-Synthese. Die Wissenschaftlerin möchte nun untersuchen, welche Bakterien für die hohe Konzentration an CLA im Kängurufleisch verantwortlich sind. In Australien werden jährlich etwa zwei Millionen Kängurus geschlachtet und vorwiegend zu Hundefutter verarbeitet. In den letzten Jahren gewinnen die mageren Steaks auch als Qualitätsfleisch an Bedeutung. Bedingt durch Tierkrankheiten wie BSE und Maul- und Klauenseuche ist der Export von Kängurufleisch nach Europa um 30 Prozent angestiegen.