Granatäpfel haben nicht nur einen höchst attraktiven Geschmack und sehen hübsch aus, sondern sind auch historisch gesehen faszinierende Früchte. Da in ihrer harten, holzigen Schale das Fruchtfleisch monatelang frisch bleibt, gehörten sie zum typischen Proviant der Karawanen. Auf diese Weise breiteten sie sich aus ihrer westasiatischen Heimat Persien bis nach Indien aus. Mit ihrer satten, roten Farbe, die gekocht in Pechschwarz umschlägt, wurden Teppiche gefärbt.
Deswegen gilt noch heute: Vorsicht bei der Zubereitung! Wer Granatäpfel essen will, sollte die Schürze nicht vergessen. Zum Öffnen den Kelchansatz heraus-schneiden, um die Frucht auseinander brechen zu können. Dabei empfiehlt es sich, die Früchte über eine tiefe Schüssel zu halten. Anschließend die bitteren, weißen Häute entfernen und die Samen in ihrer beerig-roten Umhüllung mit einem Löffel oder mit den Fingern herauslösen. Die kleinen roten Perlen lassen sich vielfältig einsetzen: pur, als Zutat zum Obstsalat, in Joghurt oder Saucen zu Wild und Geflügel. Um nur den Fruchtsaft zu gewinnen, schneidet man den Granatapfel am besten quer auf und presst ihn aus wie eine Zitrusfrucht.
Granatäpfel reifen nicht nach. Ihre Saison liegt zwischen September und Dezember. Im Kühlschrank halten sich die importierten Früchte mehrere Wochen. Bei Temperaturen von null bis fünf Grad Celsius bleiben sie sogar monatelang genießbar. Um eine reife Frucht zu erkennen, gibt es verschiedene Hinweise: Zunächst sollte die Schale von intensiver Farbe sein, wobei sie aber durchaus zwischen gelb-orange und tiefrot variieren kann. Wenn die Frucht beim leichten Anschlagen metallisch klingt, ist das ein gutes Zeichen - ebenso, wenn ihre sternförmige Blüte nicht mehr geschlossen ist, sondern sich zu einer kleinen Krone geöffnet hat.