Denn bei der Mandel – sprich der Mandelhaut – reicht schon die äußere Hülle allein, um dem Körper viele wertvolle Antioxidantien zuzuführen. Eine von Forschern des Jean Mayer U.S. Department of Agricultural Human Nutrition Research Center on Aging an der Tufts University und dem Almond Board of California (Verband kalifornischer Mandelproduzenten) durchgeführte Studie, die in der aktuellen Ausgabe des US-Ernährungsmagazins Journal of Nutrition veröffentlicht wurde, belegt, dass die Antioxidantien in der Mandelhaut und das Vitamin E im Mandelkern zusammen als antioxidatives Team arbeiten.
Die Forscher untersuchten die braune Mandelhaut, um ihren Gehalt an Antioxidantien zu bestimmen. Die Mandelhaut enthält bekanntlich so genannte Flavonoide, die zu einer großen Gruppe pflanzlicher Nährstoffe gehören, und auch in Wein, Tee, Obst und Gemüse vorkommen. Flavonoide können im Körper als Antioxidantien fungieren und Zellschädigungen vorbeugen. Sie verhindern, dass Sauerstoffdas LDL (das „schlechte“ Cholesterin), angreift und oxidiert, wodurch dieses die Gefahr einer Arterienverstopfung nach sich zöge. Zudem wird vermutet, dass diese pflanzlichen Nährstoffe den Alterungsprozess des Körpers verlangsamen.
Einige der 20 Flavonoide, die in dieser Analyse identifiziert wurden, wurden auch in anderen Lebensmitteln nachgewiesen, wie z.B. Catechine in grünem Tee und Naringenin in Zitrusfrüchten. „Wir haben eine einzigartige Kombination an Flavonoiden in Mandeln entdeckt“, sagte Jeffrey Blumberg, Ph. D., leitender Wissenschaftler und Direktor des Labors für Antioxidantienforschung an der Tufts University. „Weitere Bluttests haben ergeben, dass der Verzehr von Mandeln inklusive der Haut den Flavonoid- und Vitamin-E-Gehalt im Körper erhöht. Das kann sich günstig auf die Gesundheit auswirken, besonders auf den Alterungsprozess.“
Das Team an der Tufts University testete zunächst die Flavonoide gesondert im Blut und anschließend in Kombination mit dem ebenfalls in der Mandel enthaltenen Vitamin E. Die Ergebnisse legten nahe, dass das Vitamin E und die Flavonoide in der Mandelhaut synergetisch zusammenarbeiten und so die LDL-Oxidation verhindern. In Kombination waren Vitamin E und die Mandel-Flavonoide sogar doppelt so effektiv. „Wenn man bedenkt, dass die Mandel eine der größten Vitamin-E-Quellen in der Ernährung ist und außerdem eine Vielzahl an Flavonoiden bereitstellt, sollte noch mehr Forschung betrieben werden, um mehr über die gesundheitsfördernde Interaktion dieser pflanzlichen Nährstoffe im menschlichen Körper und die Rolle der Mandel beim Alterungsprozess zu erfahren” (Dr. Blumberg).
Gramm für Gramm ist die Mandel die nährstoffhaltigste Nuss überhaupt. Die kürzlich veröffentlichten Ernährungsempfehlungen der US-Behörden fordern die Bürger der USA auf, nährstoffreiche Lebensmittel zu verzehren – also den höchsten Nährwert aus den zu sich genommenen Kalorien zu gewinnen. Eine Portion Mandeln (ca. 30g – etwa eine Hand voll) hat nur rund 164 Kalorien, ist aber dabei reich an Flavonoiden und eine hervorragende Quelle für Vitamin E und Magnesium sowie Protein und Ballaststoffe. Außerdem enthält sie herzfreundliche einfach ungesättigte Fettsäuren, Kalium, Kalzium, Phosphor und Eisen.