Wer aufmerksam die Auslagen seines Fischhändlers betrachtet, findet dort auch ein asiatisch anmutendes Fischerzeugnis namens Surimi. Leuchtend orange-rot und als Krebsscheren, Hummerscheren oder Crabsticks geformt gehört das Krebsfleischimitat seit einiger Zeit auch hierzulande zum festen Bestandteil des Warenangebotes. Ihren Ursprung und eine jahrhundertealte Tradition haben die Produkte in Japan. Surimi heißt eine weiße, fast geschmacks- und geruchsfreie gepresste Fischmasse, die aus zerkleinertem Fischfleisch, vor allem des Alaska-Pollucks, gewonnen wird. Heute wird Surimi vor allem von japanischen und amerikanischen Fabrikschiffen in großem Umfang hergestellt und weltweit vermarktet. Zur Herstellung werden die Eiweißbestandteile von Fischfleisch herausgewaschen, entwässert und ausgepresst. Die so entstehende Fischpaste wird unter Zusatz von gefrierstabilisierenden Zusatzstoffen wie Polyphosphat und Sorbitol in Blöcken tiefgefroren. Dem aufgetauten Zwischenprodukt werden Gewürze, Stärke und Geschmacksstoffe zugemischt. Durch Verarbeitung in speziellen Maschinen werden muskelfaserähnliche Strukturen erzeugt und die Fischmasse zu Stäbchen, Krebsscheren oder in kleine Stücke geformt. Die meisten Produkte haben eine gefärbte Oberfläche. Surimi ist deutlich preiswerter als Krabben, Krebs- oder Hummerfleisch und wird in Rezepten meist anstelle dieser Teilstücke verwendet. Mit Verbreitung der asiatischen Esskultur gelangte Surimi auf den hiesigen Markt. Ob es sich dabei wie auf mancher Speisekarte angepriesen um eine japanische Seafood-Spezialität handelt oder um ein Fertigprodukt, in dem auch Reste mitverwertet werden können, mag jeder für sich entscheiden.