Vegetarier, die sich ausschließlich von pflanzlicher Rohkost ernähren, haben eine auffallend geringe Knochenmasse. Dennoch ist das Skelett offenbar gesund und das Risiko für Osteoporose nicht höher als bei einer durchschnittlichen Ernährung, haben amerikanische Forscher beobachtet. Weitere Studien sind jedoch nötig, um die Resultate zu untermauern. Die Mediziner untersuchten achtzehn Rohköstler, die länger als drei Jahre strikt auf tierische Produkte verzichtet hatten. Sie ernährten sich ausschließlich von Rohkost wie Gemüse und Obst, Nüssen, Samen, Keimlingen und Hülsenfrüchten. Die Kontrollgruppe bevorzugte eine typisch amerikanische Nahrung mit vielen Kohlenhydraten und tierischen Produkten sowie warmen Mahlzeiten. Die Probanden nahmen an umfangreichen medizinischen Untersuchungen teil, in denen der Körpermassenindex, die Masse und Dichte der Knochen sowie bestimmte Eiweiße oder Enzyme gemessen wurden, die den beginnenden Knochenschwund kennzeichnen. Die Veganer hatten nicht nur ein geringeres Körpergewicht, sondern auch dünnere Knochen im Bereich der Hüfte und der Lendenwirbel. Der Knochenabbau war jedoch im Vergleich zur Kontrollgruppe nicht verstärkt. Dennoch ist eine vegane Rohkost-Ernährung langfristig nicht empfehlenswert, da dem Körper lebenswichtige Nährstoffe wie Vitamin B12 und Vitamin D sowie Kalzium oder Zink nicht ausreichend zugeführt werden.
Quelle: Archives of Internal Medicine, Bd. 165, Nr. 6, S. 684, März 2005; Washington University in St. Louis, Pressemeldung vom 29. März 2005