In der Regel bekommen Patienten bei einem operativen Eingriff eine Monofokallinse1 eingesetzt, die einen Brennpunkt für die Ferne hat. Bei Fehlsichtigkeit wie z.B. Altersweitsichtigkeit, müssen die Patienten weiterhin eine Brille tragen. Multifokale Linsen sind deshalb besonders vorteilhaft für Patienten, die keine Brille mehr tragen wollen. Sie erzielt neben der Fern- und Nahsicht genau dort eine optimale Sehschärfe, wo es im Alltag am nötigsten ist: in einem Abstand von 60 cm, in dem viele tägliche Arbeiten im Haushalt, am Computer oder beim Lesen stattfinden.
Diese Multifokallinsen2 können geeigneten Patienten das Sehen in mehreren Bereichen ohne Brille ermöglichen. Denn dank innovativer künstlicher Linsen lässt sich beides – der Graue Star und die Fehlsichtigkeit – gleichzeitig korrigieren. Einen besonderen Vorteil bieten dabei die neuen multifokale Intraokularlinsen, die eine klare, scharfe Sicht insbesondere im sogenannten Intermediärbereich ermöglicht. Darunter versteht man einen Zwischenbereich, in dem viele tägliche Tätigkeiten, wie Lesen oder Computerarbeit, erfolgen. Darüber hinaus gewährt diese Linse ein sehr komfortables Sehvermögen auch für den Nah- und Fernbereich.
Intraokularlinsen sind faltbar und werden aus flexiblem Kunststoff (Acrylat) hergestellt. Dieses elastische Linsenmaterial ermöglicht kleine Schnitte, die in der Regel nach der Operation nicht genäht werden müssen. Die Intraokularlinsen übertragen das Licht wie eine natürliche Linse. Sie sind in diversen Ausführungen erhältlich, um die häufigsten Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit (Myopie), Hornhautverkrümmung (Astigmatismus), Weitsichtigkeit (Hyperopie) und Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) zu korrigieren.
Das Einsetzen einer Intraokularlinse geschieht bei einem kurzen augenchirurgischen Eingriff. Dabei wird die getrübte, fehlsichtige natürliche Augenlinse durch eine künstliche Intraokularlinse ersetzt. Diese wird direkt in das Auge implantiert und verbleibt dort dauerhaft. Der Eingriff dauert in der Regel nur wenige Minuten; er erfolgt ambulant und unter örtlicher Betäubung. Bereits nach einigen Tagen können Patienten wieder ihren normalen Tätigkeiten nachgehen.
Die Monofokale Linse ist eine Einstärkenlinse, mit der man in die Ferne gut sehen kann. Inzwischen gibt es jedoch auch Kunstlinsen, u.a. von der Firma Johnson&Johnson, die in der Ferne, aber zusätzlich bis in den mittleren Sehbereich, eine hohe Sehqualität bieten. ↩
Gibt es u.a. von der Firma Alco Pharma ↩
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