Nahrungsergänzungsmittel zählen, nicht wie fälschlich oft angenommen zu den Medikamenten, sondern zu den Lebensmittel. Ihr Zweck, nomen est omen, liegt vor allem darin die allgemeine Ernährung mit Vitaminen, Mineralstoffen und sonstigen Stoffen, wie zum Beispiel Aminosäuren, Ballaststoffen oder sekundäre Pflanzenstoffen zu ergänzen. Das sie aber zweifelsohne zum Erhalt der Gesundheit und des Wohlbefindens beitragen werden sie zu der Gruppe der sogenannten Gesundheitsprodukte gezählt.
Nahrungsergänzungsmittel (NEM) enthalten ernährungsphysiologisch wirksame Nährstoffe in konzentrierter und dosierter Form. Dies erklärt, warum sie in einer eher lebensmitteluntypischen Form wie Tabletten, Trinkampullen oder Kapseln angeboten werden und sich dennoch von Arzneimitteln deutlich unterscheiden. Im Gegensatz zu letzteren dienen Nahrungsergänzungsmittel nämlich nicht der Heilung, Linderung oder Verhütung von Krankheiten oder krankhaften Beschwerden, sondern tragen zum Erhalt der Gesundheit und des Wohlbefindens bei, indem sie durch ihre ernährungsspezifischen und physiologischen Eigenschaften einen wichtigen Beitrag zur Ergänzung der individuellen Ernährung leisten können. Dabei können sie all denjenigen helfen, für die es – aus welchen Gründen auch immer – schwierig ist, die Ernährungsempfehlungen im Alltag einzuhalten oder die einen erhöhten Nährstoffbedarf haben.
wurden laut Nielsen an Gesundheitsprodukten im Zeitraum April 2013 bis März 2014 ausgegeben, das entspricht einem Wachstum von 5,4 Prozent im Vergleich zum vorhergehenden Zeitraum April 2012 bis März 2013. Zu den Gesundheitsprodukten rechnet man die verschreibungspflichtigen Arzneimittel (74 Prozent) und die sogenannten „Over-the-Counter“-Produkte (OTC-Produkte; 26 Prozent). Darunter versteht man alle nicht verschreibungspflichtigen Arzneimittel zur Selbstmedikation sowie Nichtarzneimittelwie beispielweise die beliebten Nahrungsergänzungsmittel. Absoluter Spitzenreiter bei den NEM ist mit 43 Prozent das Magnesium, gefolgt von Vitamin C mit 28 Prozent. Die jahrelang beliebten Multivitaminpräparate schwächeln im Moment ein bisschen, dafür konnte der Absatz bei Vitamin D sich um satte 150 Prozent steigern lassen.
Die Negativberichte über Nahrungsergänzungsmittel sind so zahlreich wie deren fast nicht mehr überschaubares Angebot. Tendenziöse Berichterstattungen über die “sogenannte Vitaminlüge” sind stets dankbares Reportagematerial für schwächelnde Nachrichtenzeiten. Und auch die immer wieder zitierte Aussage, dass Nahrungsergänzungsmittel für gesunde Personen,die sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren, in der Regel überflüssig sind,zählt dazu. Begleitet werden diese Aussagen meist von dem Hinweis, dass Nahrungsergänzungsmittel im Gegensatz zu Arzneimitteln kein behördliches Zulassungsverfahrendurchlaufen müssen.
Pro und Contra, Fragen und Antworten - man kann zu diesem Thema damit mühelos ein ganzes Buch füllen. Selbstverständlich sind die Produkte kein Ersatz für eine gesunde Ernährung im Rahmen eines gesunden Lebensstils und sollen dies auch nicht sein. Sie können jedoch unter gewissen Lebensumständen einen wichtigen Beitrag zur Ergänzung der individuellen Ernährung und damit zur Gesunderhaltung leisten. Welche Produkte für den Einzelnen dabei von Nutzen sein können, ist abhängig von vielfältigen Faktoren, insbesondere von der individuellen Ernährungsweise, dem persönlichen Lebensstil, der aktuellen Lebensphase sowie genetischen Faktoren.