Leitlinien von medizinischen Fachgesellschaften sind nicht gerade jene Lektüre, die Otto Normalverbraucher täglich liest. Aber wer an Allergien, vor allem aber an jenen, deren Verursacher bei Gräserpollen zu vermuten sind, heimgesucht wird, sollte sich die neuen Leitlinien der Deutsche Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie (DGAKI e.V. ) vielleicht doch einmal durchlesen. Dort erfährt man u. a., dass es neben der immer noch von der Mehrzahl der Ärzte empfohlenen, aber belastenden Spritzentherapie (SCIT) seit “…Jahren (auch) Präparate gibt, mit denen Pollenallergiker ihre Krankheit ebenso zuverlässig und ohne ernste Nebenwirkungen in den Griff bekommen können…”. Diese sublingualen Immutherapien (SLIT) helfen Betroffene einfach durch die Einnahme von Tabletten (z.B. die 5-Gräser-Tablette) oder Tropfen, welche man einfach unter der Zunge zergehen lässt.
In den neuen, kurz vor Weihnachten 2014 veröffentlichten Leitlinien heißt es dazu: Es kommt nicht auf die Darreichungsform, sondern die Qualität der Präparate an. Eine Pollenallergie sollte nur mit Medikamenten behandelt werden, die eine Zulassung haben und deren Wirksamkeit in Studien nachgewiesen wurde.
“Leitlinien fassen” so der Allergologe Dr. Andreas Horn aus Heidelberg, “nicht nur den aktuellen Wissenstand zusammen und sollen es den Ärzten leichter machen, ihren Patienten die beste Behandlung zu empfehlen”. Zur besseren Transparenz für Ärzte und Patienten fügten die Autoren den neuen Leitlinien auch noch eine Übersicht der zugelassenen und nachweislich wirksamen Präparate hinzu.
SLIT und SCIT sind beide spezifische Immuntherapien. Das Grundprinzip der auch Hyposensibilisierung genannten Behandlung ist gleich: Der Organismus des Allergikers wird ganz langsam an die Allergene gewöhnt, auf die sein Immunsystem so überschießend reagiert. Der entscheidende Unterschied liegt jedoch im Ablauf der beiden Therapien: Einfach einzunehmende Tropfen oder Tabletten (SLIT) gegen eine belastende Spritzentherapie (SCIT) über viele Wochen und Monate hinweg!
So bietet beispielsweise die seit Jahren erhältliche 5-Gräser-Tablette 1 Hilfe gegen die häufigsten Gräser in Europa. Der Betroffene legt sich die Tablette einmal täglich einfach unter die Zunge, wo sie sich schon nach einer Minute auflöst und die Wirkstoffe über die Mundschleimhaut vom Körper aufgenommen werden können. An Nebenwirkungen sind leichte Rötungen und ein meist nur schwach wahrnehmbares Hautkribbeln bekannt, die jedoch nach kurzer Zeit wieder verschwinden.
Als Einnahmedauer werden drei Jahre empfohlen und positiv fällt auch auf, dass bei der sublingualen Immuntherapie rund 50 % der Patienten durchhalten und die positive Wirkung über das Therapieende hinaus anhält.2
einer jahrelangen, die Lebensqualität stark einschränkenden Leidenszeit, welche u.a. durch Klimaveränderungen immer länger wird. Hinzu kommt die Gefahr eines sogenannten Etagenwechsels, bei dem sich das Problem von den oberen in die unteren Atemwege verlagert, also vom Nasen-Rachenraum in den Bereich der Bronchien und der Lunge. Die Folge ist ein allergisches Asthma, an welchem rund 30 Prozent der Heuschnupfen-Allergiker früher oder später erkranken. Studien zeigen nun, dass bei einer spezifischen Immuntherapie vor allem bei Kindern das Risiko einer allergischen Asthmaerkrankung um 45 Prozent gesenkt werden kann.
Weitere Informationen findet man unter: ORALAIR
1) Die häufigsten Gräser in Europa sind das Wiesenknäuelgras, das Gewöhnliche Ruchgras, das Deutsche Weidelgras, das Wiesenrispengras und das Wiesenlieschgras. Da Roggenpollen eine ähnliche Struktur wie die der genannten Gräser haben, hilft die 5-Gräser-Tablette auch Patienten mit einer Roggenallergie.
2) Die 5-Gräser-Tablette kann problemlos auch an Kinder verabreicht werden. Die Kosten, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder werden von den Kassen übernommen.