Die wohl deutlichste Veränderung seit der ersten Befragung 2008 war der Anteil der männlichen Patienten – eine Steigerung von 9,6 Prozent auf 17,1 Prozent. Eingriff Nummer eins bei den Herren ist nach wie vor die Fettabsaugung. Beachtenswert ist, dass beim starken Geschlecht mehr Eingriffe im Gesicht vorgenommen werden. Korrekturen an Ohren und Nase spielen eine deutlich größere Rolle als bei Frauen.
Auch die viel diskutierte Intimchirurgie bei Männern stieg auf 7,3 Prozent.
Brustvergrößerung ist noch stets Platz 1 bei den Operationen an Frauen, obwohl ein leichter Abwärtstrend zu erkennen ist.
Eine große Veränderung erfolgte in der Anzahl der Bruststraffungen – dieses Jahr schafften es die Straffungen erstmals in die Rangliste der beliebtesten Eingriffe – auf Platz 6 mit 8,6 Prozent.
Die Herren der Schöpfung stehen noch stets weniger offen ihren Eingriffen gegenüber – für die Damenwelt ist eine Verschönerung längst kein Tabuthema mehr. Im Gegenteil dazu gab fast jeder vierte Mann an, mit niemandem über den Eingriff reden zu wollen.
Nach wie vor die größte Gruppe bilden die 18- bis 30-jährigen PatientenInnen. Überraschend war der deutliche zahlenmäßige Anstieg der Gruppe über 51 bis 60. Die männlichen Befragten waren durchschnittlich 40,5 Jahre alt, die weiblichen etwas jünger.
In Sachen Alter sind beide Geschlechter gleichauf, auffallend ist jedoch, dass Männer die ästhetische Chirurgie in Anspruch nehmen meist nicht in einer Partnerschaft leben. Jeder dritte Patient ist Single – 60 Prozent der Patientinnen gab an verheiratet oder in einer Beziehung zu sein. Männer sind häufiger berufstätig,fast drei Drittel aller Patienten, dagegen gehen nur 68,7 Prozent der Frauen einem Beruf nach.
DGÄPC-Präsident Dr. Sven von Saldern war auch von der hohen Mobilität der Patienten erstaunt. Die meisten sind bereit 100 Kilometer zu ihrem Arzt zu fahren, Saldern betreut sogar Menschen, die aus dem Ausland anreisen um sich behandeln zu lassen.
Mit 23,7 Prozent ist laut der Befragung sogar fast jeder vierte Patient bereit, mehr als 200 Kilometer Fahrt auf sich zu nehmen.
Trotz des immer größeren Verständnisses für ästhetische Chirurgie sieht Tagungspräsident Dr. Bernd Loos, großen Diskussionsbedarf im Öffentlichkeitsbild. Durch die Medien werden alle Ärzte in eine Topf geworfen. Entstellte Promis, die sich und ihre Operationen zur Schau stellen verzerren das Bild der Realität. Auch ästhetische Eingriffe müssen medizinisch begründet sein. Ernstzunehmende Ärzte liefern keine Schönheit auf Bestellung sondern lindern Leid. Besonders risikoreich sind die schwarzen Schafe, die Schönheit zum Dumpingpreis anbieten. Bei Operationen, die deutlich unter dem Normalpreis liegen wird an der Qualität und der Sicherheit der Patienten gespart. Erfreulich ist, dass rund zwei Drittel (66,0 Prozent) der Befragten Wert auf einen Facharzt legen.
Näheres zur Umfrage und zum Thema Ästhetisch-Plastische Chirurgie finden sie unter www.dgaepc.de