Die Wechseljahre sind eine Phase, die jede Frau im Laufe ihres Lebens durchläuft. Sie markieren den Übergang von der fruchtbaren Zeit zu einem Lebensabschnitt, in dem eine Schwangerschaft nicht mehr möglich ist.
Dabei findet eine grundlegende Umstellung des Hormonhaushaltes statt. Jede Frau, die schon einmal von einer Hormonstörung betroffen war, weiß, wie vielfältig die Wirkung der Hormone auf Körper und Geist ist. Dabei ist die Intensität der Symptome von Frau zu Frau unterschiedlich.
Während die eine kaum Probleme hat, leidet eine andere unter massiven Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen und Schlafstörungen. Da es sich bei der Menopause nicht um eine Krankheit, sondern um einen natürlichen Lebensabschnitt handelt, scheuen sich viele Frauen, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Stattdessen versuchen sie, die Beschwerden durch eine Umstellung des Lebensstils in den Griff zu bekommen – und das oft mit Erfolg.
Grundsätzlich gilt: Frauen, die gesund sind, benötigen keine Medikamente, um die Wechseljahre zu überstehen. Manche leiden jedoch so sehr unter den Symptomen, dass es kaum noch möglich ist, den Alltag zu bewältigen. In diesem Fall kann es hilfreich sein, eine Hormonersatztherapie zu beginnen. Die unangenehmen Begleiterscheinungen der Menopause entstehen durch ein Absinken des körpereigenen Östrogens – jenes Hormons, welches hauptsächlich in den weiblichen Eierstöcken produziert wird. Aus diesem Grund nehmen die Symptome in der Regel auch wieder ab, wenn dieses Hormon für einen gewissen Zeitraum künstlich zugeführt wird.
Allerdings besteht oft eine gewisse Hürde, eine Hormonersatztherapie zu beginnen. Dies hängt insbesondere mit dem höheren Brustkrebs- und Thromboserisiko zusammen, welches mit einer solchen Hormonbehandlung einhergehen kann. Auf der anderen Seite kann die Therapie jedoch das Lebensgefühl deutlich verbessern und die Lebensqualität steigern. Es gilt also immer, genau abzuwägen und vorab die eigenen Risiko- und Schutzfaktoren zu analysieren.
Die Hormontherapie geht die Ursachen der Beschwerden an. Daneben gibt es eine Reihe sanfter Möglichkeiten, die konkreten Symptome selbst zu lindern. Zum einen kann es bereits sehr hilfreich sein, auf eine gesunde Ernährung in den Wechseljahren zu achten. Frauen, die sich während der Menopause gut ernähren, nehmen weniger an Gewicht zu und haben meist leichtere Symptome.
Frauen mit starkem Übergewicht haben hingegen ein erhöhtes Krankheitsrisiko und leiden oft auch mehr unter der Hormonumstellung. Zudem ist es wichtig, sich ausreichend zu bewegen. Durch den Östrogenmangel kommt es bei Frauen jenseits der 50 öfter zu Osteoporose. Sport stärkt die Knochendichte und ist eine gute Möglichkeit, Beschwerden frühzeitig entgegenzuwirken.
Bei Stimmungsschwankungen und innerer Unruhe helfen spezielle Entspannungsübungen wie Meditation, Atemtechniken, Yoga, Progressive Muskelrelaxation oder Autogenes Training. Schlafstörungen lassen sich durch pflanzliche Mittel wie Baldriandragees oder Hopfentee lindern.
Zudem gibt es diverse pflanzliche Präparate, die helfen können. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Pflanzen, die eine östrogenähnliche Wirkung haben und somit ausgleichend auf den Hormonhaushalt wirken – ähnlich wie synthetische Hormonpräparate. Dazu zählen die sogenannten Isoflavone aus der Sojabohne und dem Rotklee sowie Tees, Dragees oder Öle, die Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) enthalten.
Gegen das seelische Ungleichgewicht, das mit der Menopause einhergehen kann, wird gern das echte Johanniskraut (Hypericum) eingesetzt. Dabei handelt es sich um ein Phytopharmakon mit einer stimmungsaufhellenden und stabilisierenden Wirkung. Aus diesem Grund kann Johanneskraut auch genutzt werden, um leichte oder mittelschwere Depressionen zu behandeln.
Nicht selten rufen die Wechseljahre auch eine schwache Blase hervor. Auch hier kann man durch eine ausgewogene und gesunde Ernährung und Sport bereits vor Eintritt der Wechseljahreserscheinungen einer Blasenschwäche vorbeugend entgegenwirken.
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