Egal ob Schnitt- oder Schürfwunde - der Organismus versucht, die offene Wunde so schnell wie möglich zu schließen und das beschädigte Gewebe wieder zu reparieren. Aber das ist nicht immer so einfach: Häufig liegen die Wundränder weit auseinander, sind ausgefranst oder die Wunde ist hochgradig infiziert. Hier braucht der Körper Unterstützung - und das in jeder Phase der Wundheilung:
In der Reinigungsphase (vom 1. bis zum 4. Tag)
Die Wunde nässt, schwillt an, schmerzt und zeigt somit die typischen Entzündungszeichen. Diese Reaktion setzt ungefähr zwei bis vier Stunden nach der Verletzung ein. Wichtig ist es jetzt, die Entzündung zu hemmen und die Erreger zu beseitigen, damit der Wundheilungsprozess problemlos weiterlaufen kann. Wird die Wunde nicht schon in der Reinigungsphase optimal versorgt, kann eine Wundinfektion eintreten: die Entzündungszeichen bleiben und der Wund-verschluss verzögert sich.
In der Granulationsphase (vom 2. bis zum 14. Tag)
Jetzt beginnt der Organismus mit dem Aufbau von neuem Gewebe. Ein Wundheilmittel kann in dieser Phase den Beginn der körpereigenen Heilung unterstützen.
In der Reparationsphase (vom 3. bis zum 21. Tag)
Die Wunde wird nun endgültig verschlossen. Der Selbstheilungsprozess kann mithilfe der geeigneten Wundversorgung gefördert und so eine schnelle Abheilung gewährleistet werden.
Tyrothricin (enthalten z. B. in Tyrosur Gel, Apotheke) ist in allen drei Phasen der Wundheilung einsetzbar. Es wirkt antibakteriell und bekämpft die Entzündungserreger, beschleunigt zugleich auch die körpereigene Heilung. Andere Wundheilmittel z.B. mit dem Wirkstoff Panthenol eignen sich gut zur Unterstützung der Heilung bei oberflächlichen leichten Hautverletzungen, enthalten aber keine antibakteriellen Wirkstoffe. Antiseptika haben zwar eine desinfizierende Wirkung gegen Bakterien, enthalten aber in der Regel keine wundheilungsfördernden Wirkstoffe. Tyrothricin ist somit unter den Wundmitteln ein Ausnahme-Profi mit Doppeleffekt.