Reformvorschläge für das deutsche Gesundheitssystem machen dieser Tage Schlagzeilen. Jetzt hat Ulla Schmidt erneut eine Idee auf den Tisch gebracht, die die Diskussion anheizt: Ärzte, so die Ministerin, sollen an regelmäßigen qualitätssichernden Fortbildungsmaßnahmen teilnehmen und dafür Gütesiegel erhalten. Begründet wird dieser Vorstoß mit dem Interesse des Patienten. Doch was hält der von dieser Idee?
Acht von zehn Patienten würden die Einführung eines Gütesiegels auf der Basis externer Qualitätszertifizierungen, den sogenannten “Ärzte-TÜV”, begrüßen. Dieses deutliche Ergebnis liefert die repräsentative Bevölkerungsumfrage “Der Patient vor der Wahl” von Janssen-Cilag: 47 Prozent der Deutschen fänden das Gütesiegel “sehr gut”, weitere 34 Prozent “gut”. Nur 19 Prozent der Befragten lehnen den Vorschlag ab. Besonderen Wert legt die Bevölkerung darauf, dass im Rahmen der Qualitätsüberprüfung auch die Patientenzufriedenheit abgefragt wird. Dies wünschen 82 Prozent der in der Studie Befragten.
Den Arzt wird es freuen: Sofern es zu der Einführung von Gütesiegeln kommen sollte, würde die große Mehrheit der Bevölkerung ebenfalls einer weiteren Aufweichung des ärztlichen Werbeverbots zustimmen: Fast drei Viertel der Befragten, 74 Prozent, sind der Meinung, dass Ärzte dann auch mit ihrem Gütesiegel werben dürften.
Damit wäre beiden Seiten gedient: Ärzte könnten mit gezielter Fortbildung und Qualitätssicherung werben. Patienten wiederum könnten die Wahl ihres Arztes anhand transparenter Kriterien treffen. Denn, so ein weiteres Ergebnis der Studie, die bestehenden Möglichkeiten, sich über die Qualität von Ärzten zu informieren, halten 17 Prozent der Patienten für “überhaupt nicht” und 37 Prozent für “eher nicht” ausreichend. In der jüngeren Altersgruppe von 25 bis 34 Jahren liegen die Anteile mit 20 Prozent bzw. 40 Prozent sogar noch etwas höher als bei den 60 bis 69-Jährigen.
Die Studie “Der Patient vor der Wahl” führt die im Rahmen der Delphi-Studienreihe zur Zukunft des Gesundheitswesens von Janssen-Cilag initiierten Befragungen fort. Seit Jahren leistet Janssen-Cilag damit im Sinne der Unternehmensphilosophie [Zukunftsarbeit] einen aktiven Beitrag zur Zukunftsgestaltung im Gesundheitswesen.