Ammoniak führt zu Reizerscheinungen im oberen Respirationstrakt. Diese werden sehr früh bemerkt und haben daher eine gute Warnwirkung.
Entsprechend dem Angriffspunkt kommt es zu lokalen Reizerscheinungen in Augen, in Nase, im Rachen, Larynx und Trachea. In Abhängigkeit von der Dosis und der Einwirkungsdauer treten Entzündungen bis schwere Verätzungen mit anschließender Narbenbildung auf. Das entzündliche Ödem im Kehlkopf kann so stark sein, dass die Schwellung der Schleimhaut die Luftwege verengt, und der Patient infolge dieses akuten Glottisödems erstickt.
Das primäre Augenmerk in der Behandlung ist auf die Erstickungsgefahr zu richten. Eine frühzeitige Intubation, Koniotomie oder eine Tracheotomie sind lebensrettend. Die Tracheotomie wird wohl das letzte Mittel zur Beseitigung der Atemstörung sein. Medikamentös lassen sich die Schwellungen gut durch die intravenöse Gabe von Kortison behandeln. Die Inhalation von Kortikoiden wird heute nicht mehr durchgeführt.