Mit demPenicillin, der Mutter aller Antibiotika wurde die Behandlung bakterieller Infektionen revolutioniert und im Laufe der Jahrzehnte gesellte sich eine Vielzahl moderner und weitaus wirksamerer Antibiotika hinzu.
Fragen, die jeder Arzt vor einem Antibiotikatherapie stellen muss:
Dank der Behandlung mit Antibiotika konnte beispielsweise die Sterblichkeit bei der ambulant erworbenen Pneumonie (CAP) in den vergangenen Jahrzehnten erheblich gesenkt werden. Im Mittel liegt diese aber immer noch bei zehn bis zwölf Prozent, berichtete Professor Dr. Horst Koch aus Beeskow bei einem Presseseminar in Köln. Aktuelle Daten des Kompetenznetzes CAPNETZ deuten allerdings an, dass die Wahl des richtigen Antibiotikums einen günstigen Einfluss auf die Sterblichkeit der CAP haben kann.
Eine besondere Rolle scheint hierbei dem Atemwegs-Chinolon Moxifloxacin (Avalox®) zuzukommen. So belegen die Daten einer Erhebung des CAPNETZ bei 2.171 Patienten eine allgemeine Sterblichkeit von 5,4 Prozent.
Die Ergebnisse aus der CAPNETZ-Auswertung zeigen, dass die Wahl des eingesetzten Antibiotikums bei der ambulant erworbenen Pneumonie eine entscheidende Rolle spielen kann, da die Sterblichkeit unter Moxifloxacin geringer war.
Wie Koch darlegte, muss generell alles getan werden, damit die gute klinische Wirksamkeit der Antibiotika erhalten bleibt. Erfreulich günstig ist nach seinen Worten im internationalen Vergleich die Resistenzlage in Deutschland. „Das zeigt, dass wir bei der Verordnung der Antibiotika allgemein Vernunft walten lassen”, so Koch.
Um die Wirksamkeit von Antibiotika weiter zu erhalten, gleichzeitig aber die Prognose der Patienten zu bessern, ändern sich nach seinen Worten derzeit die Therapiestrategien. Es steht bei der Wahl des Antibiotikums nicht mehr nur der zu erwartende Erreger im Mittelpunkt, sondern das individuelle Risikoprofil des Patienten. So können junge Menschen ohne gravierende Begleiterkrankung bei unproblematischer Infektion gut mit Amoxicillin oder einem Makrolid behandelt werden , erklärte Dr. Manfred Möller aus Hanau.
Anders sieht es bei älteren Patienten und bei solchen mit Komorbiditäten aus. Vor allem Patienten mit Diabetes, mit koronarer Herzkrankheit oder mit einer Niereninsuffizienz sind in hohem Maße gefährdet , wenn sie eine ambulant erworbene Pneumonie entwickeln. Es kommt bei solchen Risikopatienten darauf an, möglichst rasch eine effiziente Antibiotikatherapie einzuleiten. Die Wahl des Antibiotikums richtet sich damit nicht mehr allein nach dem infrage kommenden Erreger, sondern in erster Linie nach dem Risiko des Betroffenen.
Das moderne Fluorchinolon stellt eine überlegenswerte Therapieoption bei Atemwegsinfektionen dar, wenn andere Antibiotika für ungeeignet erachtet werden, wie beide Mediziner in Köln bekräftigten. Sie traten damit jüngsten Diskussionen um die Sicherheit von Moxifloxacin entgegen: Wie Prof. Koch betonte, steht Moxifloxacin in seiner Verträglichkeit anderen Antibiotika nicht nach und hat sich in klinischen Studien und im weltweiten Einsatz bei mehr als 98 Millionen Patienten bewährt.
„Erfolgt die Verordnung des Wirkstoffs sachgerecht und unter Berücksichtigung der offiziellen Empfehlungen, der Kontraindikationen und Warnhinweise, wie dies bei jeder medikamentösen Therapie zu fordern ist, gibt es keine ungewöhnlichen Sicherheitsprobleme”, so Möller. Moxifloxacin unterscheidet sich nach seinen Worten hinsichtlich der Arzneimittelsicherheit nicht von anderen Antibiotika.