Müssen sich Frauen mit der Diagnose Brustkrebs mit dem in Deutschland vorherrschenden – im internationalen Vergleich nicht gerade vorbildlichen – Umgang abfinden? Mit einem klaren Nein! antwortet darauf jetzt die Frauenselbsthilfe nach Krebs (FSH)
Die FSH will, z.B. mit Hilfe von Aventis ihre Kräfte bündeln, damit in Deutschland zukünftig gut informierten Brustkrebspatientinnen die jeweils wirksamste Therapie im Rahmen eines individuellen Behandlungskonzeptes zugute kommt.
Mit 50.000 Neuerkrankungen im Jahr ist der Brustkrebs immer noch eine der für Frauen bedrohlichsten Erkrankungen. Für eine weitere Optimierung der Therapie und der Patientinnenbetreuung ist hier noch viel zu leisten. Denn je schwerer eine Erkrankung wiegt, je langwieriger sie ist, desto mehr sind Betroffene auf Informationen und Beratung angewiesen. Diese müssen Ihnen besser als bisher zugänglich gemacht werden.
Im ersten Schritt gilt es nun, den Brustkrebs-Betroffenen deutlich zu machen, dass sie auch als Patientinnen Rechte haben, die sie kennen und einfordern müssen. – Das aber wissen viele von ihnen nicht.
In Deutschland steht jetzt eine “Gemeinsame Erklärung zur Förderung und Durchsetzung der Rechte von Krebspatienten” zur Debatte, die von der Frauenselbsthilfe nach Krebs und Aventis ausdrücklich unterstützt wird.
Ziel der Erklärung ist es, Patientenrechte als Menschenrechte festzuschreiben, wobei das “Recht auf angemessene medizinische Versorgung und Behandlung” die Basis bildet. Daneben spielt das Recht auf Information und Selbstbestimmung eine wichtige Rolle.
Neu ist, dass die Erklärung den Patientinnen deutlich macht, inwiefern Sie selbst für sich Verantwortung übernehmen müssen: “Krebspatienten haben die Pflicht, sich aktiv an ihrer Behandlung zu beteiligen.” Damit eng verbunden ist die Aufforderung, den Betroffenen aktuelle Informationen in verständlicher Form zugänglich zu machen. Denn nur eine Patientin, die über ihre Erkrankung aufgeklärt ist, hat überhaupt die Chance, Verantwortung für sich zu übernehmen.
Inwieweit Patientinnen dies auch den sie behandelnden Ärzten klar zu machen vermögen, sei vorab mal dahingestellt. Die Erfahrung lehrt ja leider, dass viele der Spezialisten von “ihrer Behandlungsmethode” nicht abgehen wollen, auch wenn man den Nachweis erbringt, dass vielleicht eine andere, neuere Therapie für einen selbst besser wäre. Immer noch herrscht, gerade im Bereich der Onkologie, also der Behandlung von Krebskranken, in der Ärzteschaft die Meinung vor, dass der Patient letztlich willig zu tun hat, was der Arzt ihm vorschreibt. Es gibt zwar zwischenzeitlich sehr viel Literatur darüber, wie Patienten es durch eigene, angelesene Sachkenntnis, schafften, durch andere, in Deutschland teilweise noch nicht angewandte Therapien, ihre Krankheit zu besiegen oder zumindest hinauszuzögern, doch wird diese Vorgehensweise nicht gerne, um nicht zu sagen, ablehnend gesehen. Letztlich geht es zwar um das Leben des betroffenen Patienten, und nicht um das des behandelnden Arztes – doch darf, nach Aussagen der Patienten, massiv daran gezweifelt werden, ob im Falle des Falles wirklich die besten Therapiemöglichkeiten zum Zuge kommen.
Es wäre natürlich wünschenswert, wenn es der FSH gelänge, diesen Missstand wenigstens teilweise zu beheben und es wäre wünschenswert, wenn sie hierbei nicht nur von einem Pharmaunternehmen, sondern von allen in der Onkologie forschenden Firmen unterstützt würde. Dies nähme der Initiative auch den Hautgout letztlich doch wieder produktbezogen zu informieren.