Eine mögliche Therapieform bei Gelenkverschleiß ist die Implantation eines künstlichen Gelenks. Denn sie birgt vor allem für Menschen im hohen Lebensalter entscheidende Vorteile. „Ob Knie, Hüfte oder Schulter – ein neues Gelenk stellt die Weichen für ein Leben ohne Gelenkschmerzen“, erklärt Professor Dr. med. Karl-Dieter Heller, Chefarzt an der Orthopädischen Klinik Braunschweig. Gerade für ältere Menschen sei es wichtig, aktiv zu bleiben, um die Beweglichkeit zu erhalten und dem natürlichen Muskelabbau entgegenzuwirken. So können beispielsweise die im Alter häufig auftretenden Stürze verhindert werden. Denn wenn Bewegung Schmerz verursacht, bewegt man sich weniger. Das hat zur Folge, dass die Muskulatur weiter abbaut und der Alterungsprozess beschleunigt wird.
Studienergebnisse zeigen, dass Menschen, die im Alter aktiv sind, beispielsweise um 50 Prozent seltener an Demenz erkranken als Menschen, die sich nicht bewegen. Vor der Entscheidung für ein künstliches Gelenk bedarf es jedoch einer expliziten Einschätzung durch einen Experten, denn nicht für jeden Patienten ist die Prothesenimplantation die passende Therapieform. Vor der Operation müssen deshalb immer das intensive Gespräch mit dem Arzt sowie eine professionelle Beurteilung der Symptome erfolgen.
Entscheidend für den Erfolg der Prothesenimplantation ist in erster Linie nicht das Alter, sondern, dass der Patient bei guter Gesundheit ist und keine Faktoren gegen eine Operation und die damit verbundene Narkose sprechen. Die Erfahrung zeigt, dass die Gelenk-OPs auch bei Menschen im hohen Alter sehr erfolgreich verlaufen – gerade weil man im Vorfeld darauf achtet, dass der Patient fit genug für eine Operation ist. Mit einer gelenkersetzenden Operation lässt sich eine stabile und schmerzfreie Gelenkfunktion wiederherstellen, auf die vor allem Menschen im hohen Alter angewiesen sind.
Weitere Informationen: AE-Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik