In Deutschland sind ca. 500.000 Menschen chronisch mit dem durch Blut und andere Körperflüssigkeiten wie Speichel, Sperma oder Scheidenflüssigkeit übertragbaren Hepatitis-B-Virus infiziert. Da die Infektion häufig ohne oder nur mit unspezifischen Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Müdigkeit oder Leistungsschwäche verläuft ist sie besonders gefährlich! Deshalb wissen drei Viertel der Infizierten nichts von ihrer Erkrankung und können andere so unbeabsichtigt anstecken.
Wird eine HBV-Infektion chronisch und bleibt unbehandelt, kann sie zu schwerwiegenden Spätfolgen wie Leberentzündung, Leberzirrhose (Narbenleber) und Leberkrebs führen. Mehr als die Hälfte aller Leberkrebsfälle weltweit sind auf eine Infektion mit dem hoch ansteckenden Hepatitis-B-Virus zurückzuführen. Dabei könnte das leicht verhindert werden, da die Infektion heutzutage gut mit Medikamenten behandelt werden kann - sofern sie rechtzeitig erkannt wird.
Ohne ausreichenden Impfschutz kann sich jeder, aber vor allem Risikogruppen wie z. B. Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern oder Familien- und Haushaltsangehörige HBV-Infizierter, prinzipiell mit dem Virus infizieren.
Wer sein persönliches Risiko für eine HBV-Infektion einschätzen möchte, kann dies mit dem Online-Risikotest auf www.HepB.de tun. Gewissheit, ob eine Infektion besteht gibt ein Bluttest beim Hausarzt.
Eine Animation zeigt anschaulich, was mit der Leber unter einer chronischen Hepatitis-B-Virusinfektion passieren kann.
Robert Koch-Institut. Epidemiologisches Bulletin. Nr. 20, 18. Mai 2009.