Damit das wirklich stimmt, sollten Sie darauf achten, keine druckgefüllten Pflegemittelflaschen mit an Bord zu nehmen.
Des weiteren ist es ratsam, die Linsen in der Kabine aus den Augen herauszunehmen. Durch die trockene Luft im Flugzeug kann es ansonsten zu Hornhautreizungen kommen.
Der Grund: Gerade weiche Linsen nehmen viel Wasser in sich auf. Daher trocknen sie schnell aus, wenn die Umgebungsluft - wie zum Beispiel in Flugzeugen -zu wenig Feuchtigkeit enthält.
Die Folge: ein unangenehmes Kratzen. Abhilfe schaffen können Sie mit Nachbenetzungstropfen. Diese sind auch bei der Arbeit am Computer oder beim Aufenthalt in Räumen mit Heizungsluft ratsam.
Das Auge ist, wie viele Organe des Menschen, ein Wunderwerk an Technik. Der klare Tränenfilm beispielsweise besteht nicht einfach aus Wasser. Ein breites Spektrum an Inhaltsstoffen gewährleistet das Funktionieren des Auges.
Eine Kontaktlinse in das Auge einzusetzen bedeutet nun, in das hochkomplexe Regelwerk einzugreifen. Die im Tränenfilm enthaltenen Proteine (Eiweiße), die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind, sammeln sich auf der Kontaktlinse an, wie in einem Sieb. Nach einiger Zeit sind diese Ablagerungen auf der Linse dann auch zu erkennen: es hat sich ein weißgrauer Belag gebildet. Die Ärzte nennen diese Erscheinung gigantopapilliäre Konjunktivitis (GPC). Um das natürliche Gleichgewicht des Auges wieder herzustellen, gibt es Proteinentfernungstabletten, die einmal wöchentlich der Desinfektionslösung oder Kombilösung hinzugefügt werden sollten.
Augenärzte berichten aus ihren Praxen, dass dieses GPC-Phänomen bei 36% aller Patienten, die Monats- oder Jahreslinsen tragen, festgestellt wurde1. Diese Patienten klagten über Juckreiz, Schleimhautsammlung im nasalen Lidwinkel, und Schleiersehen. In mehreren Fällen konnten Sie gar keine Kontaktlinsen mehr tragen. Bezeichnenderweise hatten alle diese Patienten keine Proteinentfernungstabletten benutzt. Eine Umfrage unter Kontaktlinsenträgern im Auftrag des Lenscare Gesundheitsservices bestätigt dies: Etwa ein Drittel der Befragten sind von ihrem Optiker so beraten worden, dass sie nicht einmal wussten, was Proteinentfernungstabletten sind.
Als die Patientin erzählte, wie sie ihre Linsen reinigt, schüttelte der Augenarzt nur den Kopf: “Kein Wunder, dass Sie eine Bindehautentzündung haben!”. Denn die richtige Pflege des Behälters ist ebenso wichtig, wie die Reinigung der Kontaktlinsenlinsen. Nach jeder Reinigung muß der Behälter mit frischer Aufbewahrungslösung ausgespült werden. Einmal wöchentlich sollte der Behälter sogar ausgekocht und anschließend mit Kochsalzlösung abgespült werden. Länger als drei Monate darf ein Behälter nicht benutzt werden. Das dies nicht die Regel ist, zeigt eine Untersuchung, wonach jede vierte Allergie oder Unverträglichkeit auf nachläßige Reinigung des Aufbewahrungsbehälters zurückzuführen ist.
Die Proteine, die das Auge abscheidet, sind ein idealer Nährboden für den Aspergillis Niger, einen winzigen Pilz. Dieser Pilz wird beim Reinigen im Aufbewahrungsbehälter zwar von der Linse gespült, lagert sich nun aber im Behälter an und vermehrt sich dort. Beim nächsten Reinigen kann nun der Pilz wieder zurück auf die Linse gelangen. So wird der Aufbewahrungsbehälter zu einer Krankheitsherd.
Das menschliche Augenlid schlägt 22 mal in der Minute. Bei jedem Blinzeln wird das Auge mit dem so wichtigen Tränenfilm versorgt. Beim Lesen allerdings verringert sich die Zahl der Lidschläge dramatisch auf 12. Manchmal gerade noch genug, um das Auge ausreichend zu versorgen. Bei der Arbeit am Computermonitor fällt die Frequenz sogar auf weniger als ein Viertel des Normalen, auf 4 Schläge pro Minute ab (CVS, Computer Vision Syndrom). Entsprechend verringert sich die Menge des Tränenfilms, die dem Auge, aber auch der Kontaktlinse zugeführt wird. Dem Auge werden dann nicht nur lebensnotwendige Vitamine vorenthalten, sondern es kann auch zu verringertem Sauerstoffaustausch kommen.
Zwar wird gerade von PC-Herstellern betont, dass es keine Beweise dafür gebe, dass der verringerte Tränenfilm den Augen schade. Es ist ratsam, bei häufiger Bildschirmarbeit entsprechend vorzusorgen. Lenscare zum Beispiel empfiehlt seinen Kunden bereits seit einiger Zeit die Verwendung von Nachbenetzungslösungen.
Liegt keiner dieser Fälle vor, wird zumindest der Brillengläser-Zuschuss von der Krankenkasse übernommen. Grundsätzlich müssen die ersten Linsen und die folgenden Linsen aber von einem Augenarzt verordnet werden. Informieren Sie sich bitte, ob in Ihrem Fall eine direkte Abrechnung mit der Kasse möglich ist. In der Privaten Krankenversicherung werden die Kosten oft komplett übernommen. Wir senden Ihnen dazu gern eine anerkennungsfähige Rechnung.
Deutsche Optiker Zeitung 10/99 ↩