Pro Jahr leisten die Rettungsdienste in Deutschland rund 4,7 Mio. Notfallrettungs-Einsätze (Einsatzfahrten und -flüge)1. Etwa jeder zehnte internistische Einsatz führt zu einem Herzinfarkt, dem noch vor Erreichen der Klinik ein biotechnisch entwickeltes, geweberettendes Notfall-Medikament rasche Hilfe bringen kann.
Insbesondere der so genannten »Prähospital-Phase« – also jenem Zeitraum zwischen Infarkt und Einlieferung des Patienten in eine Klinik - kommt in der Infarkt-Therapie eine entscheidende Bedeutung zu. Hier geht es sprichwörtlich um Leben oder Tod, aber auch um die Lebensqualität nach einem überstandenen Herzinfarkt.
In den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zur Diagnostik und Therapie des akuten Herzinfarkts in der Prähospital-Phase wird ausdrücklich die Bedeutung der Lyse-Therapie betont (i.e. das medikamentöse Auflösen von Blutgerinnseln, die das Herzgewebe dauerhaft schädigen).
Doch leider ist die Notfallrettung in Deutschland noch nicht flächendeckend auf die Behandlung des akuten Herzinfarkts mittels der Lyse-Therapie eingerichtet - trotz vorliegender, guter Studienergebnisse und Praxiserfahrungen.
Derzeit ist Tenecteplase (Metalyse‚) von Boehringer Ingelheim die einzige biotechnisch hergestellte, thrombusauflösende Substanz, die auf Basis des geschätzten Körpergewichts als Einfach-Bolus (i.e. intravenöse Schnellinjektion) in wenigen Sekunden gegeben werden kann. Sekunden, die lebensrettend sein können.
vergl. Leistungen des Rettungsdienstes 1998/99, Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Heft M 118 - eine seit Anfang der neunziger Jahre regelmäßig erscheinende Untersuchung zur Unfallverhütung - mit der die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) in Bergisch Gladbach betraut ist. ↩