Reizgase haben ihren Namen von der Eigenschaft, Reizerscheinungen auszulösen, wie Brennen und Kratzen in der Nase, Pharynx und Larynx, Glottisödem, Schwellung der Bronchialschleimhaut, Husten und schleimigen Auswurf. Die Reizgase lassen sich nach ihrer Gefährlichkeit unterteilen in solche, die vorwiegend auf den oberen, den mittleren oder den terminalen Respirationstrakt wirken. Wo der primäre Wirkort der Reizgase liegt, ist von der Wasser- beziehungsweise von der Fettlöslichkeit der Gase abhängig. Entsprechend dem Wirkungsort variiert die Symptomatik der Reizgasvergiftung von einem Husten-Bronchitis-Syndrom bis zum akut Iebensbedrohlichen Lungenödem. In Abhängigkeit von der Dosis und der Einwirkungsdauer können grundsätzlich alle Reizgase auf jeden Abschnitt des Respirationstraktes wirken. Als Beispiele werden mit Ammoniak und Stickstoffdioxyd zwei Gase genannt, die verschiedene Punkte des respiratorischen Systems reizen.