Die bisher zur Antikoagulation eingesetzten Medikamente weisen deutliche Nachteile in der Anwendung auf. Aus diesem Grunde wurden und werden Wirkstoffe, wie die direkten Faktor-Xa-Inhibitoren entwickelt. Diese neuen Substanzen, wie beispielsweise der Faktor-Xa-Hemmer Edoxaban, hätten, wie auf dem DGK in Mannheim zu erfahren war, in Studien deutliche Vorteile gegenüber Heparin und Vitamin-K-Antagonisten gezeigt. Einen Überblick über die abgeschlossenen und noch laufenden Studien zu den neuen oralen Antikoagulanzien gaben unter anderem die Professoren Christoph Stellbrink, Bielefeld und Harald Darius, Berlin. Sie berichteten darüber, dass E doxaban zurzeit der einzige Faktor-Xa-Inhibitor sei , der mit zwei unterschiedlichen Dosierungen zur Prävention von Thromboembolien bei VHF in einer Phase III-Studie (ENGAGE AF-TIMI 483) untersucht werde. Die Experten des Symposiums bekräftigten, dass die neuen oralen Antikoagulanzien aufgrund der bisherigen, ausgezeichneten Studienergebnisse einen wichtigen Stellenwert in der Schlaganfallprävention bei VHF sowie in der Therapie und Sekundärprophylaxe rezidivierender VTE erlangen könnten.
Vorhofflimmern ist ein anormaler Herzrhythmus. Das Herz hat vier Hohlräume – zwei Vorhöfe (Atrien) und zwei Kammern (Ventrikel). Die Vorhöfe pumpen Blut in die Kammern und diese wiederum treiben das Blut in den Lungen-und Körperkreislauf. Vorhöfe und Kammern müssen in der richtigen rhythmischen Reihenfolge zusammenarbeiten, um das Blut möglichst effektiv mit jedem Herzschlag durch den Körper zu pumpen. Ein gesundes Herz pumpt Blut in einem regelmäßigen Rhythmus – mal schneller, mal langsamer –, aber immer mit dem gleichen Intervall zwischen den Schlägen. Leidet ein Patient unter Vorhofflimmern, feuern die Herzmuskelzellen eine Vielzahl elektrischer Impulse an die Vorhöfe ab und setzen so den normalen, kontrollierenden „Timer” im Herz außer Kraft. Wenn dies passiert, ziehen sich die Vorhöfe sehr schnell – jedoch nur partiell – zusammen, und die Effektivität der Pumpleistung sinkt. Wird zu wenig Blut aus den Vorhöfen heraus transportiert, kann es zum Stagnieren des Blutflusses und zur Blutgerinnselbildung kommen. Diese Gerinnsel können sich lösen und über den Blutstrom ins Gehirn gelangen, wo sie dann möglichweise einen Schlaganfall verursachen.
Venöse Thromboembolie (VTE) ist ein Begriff, mit dem die Bildung eines Blutgerinnsels und die Verengung einer Vene oder Lungenarterie durch ein Blutgerinnsel beschrieben wird. Tiefe Venen-thrombose (TVT) und Lungenembolie (LE) sind Formen der VTE. TVT ist ein Blutgerinnsel in einer der tiefen Venen der Beine oder des Beckens. Eine LE wird durch ein Blutgerinnsel verursacht, das in die Lunge wandert und in die Lungenarterien gelangt.
Edoxaban ist ein einmal täglich einzunehmendes gerinnungshemmendes Mittel, das direkt den Faktor Xa hemmt, einen wichtigen Faktor im Gerinnungsprozess. Daiichi Sankyo wird Edoxaban weltweit als potenzielle neue Therapie zur Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern und Therapie und Prävention rezidivierender VTE weiter entwickeln. Die bisherigen Studienergebnisse mit den neuen oralen Antikoagulanzien seien insgesamt vielversprechend ausgefallen. Es zeichne sich ab, dass diese Substanzen, wie beispielsweise die direkten Faktor-Xa-Inhibitoren, eine geeignete Therapieoption bei VHF und VTE darstellen könnten, lautete das Fazit der Kardiologen. Daiichi Sankyo verfügt über eine mehr als 25-jährige Erfahrung im Bereich der Erforschung der Faktor-Xa-Hemmung.