Der Jahreswechsel naht und mit ihm die Nacht der guten Vorsätze. Alkoholkonsum einschränken, abnehmen, sparen, sich mehr Zeit für die Familie nehmen und – ach, ja natürlich: endlich das Rauchen aufgeben. Damit Letztgenanntes diesmal auch wirklich klappt, empfehlen Experten eine Doppel-Strategie: Einzelne Zigaretten besiegen und in der ersten Phase mit Nicotinersatz substituieren. So werden Teilerfolge erzielt und Entzugserscheinungen ausgebremst.
Motivation statt Aufhörstress lautet also die Devise. Eine Strategie, die jetzt verstärkt von Fachleuten empfohlen wird. Denn jede nicht gerauchte “Kippe” ist ein Sieg und animiert weiter, das große Ziel zu erreichen. Im Gegensatz zum sofortigen Totalverzicht zeichnet sich diese Herangehensweise durch viele Erfolgserlebnisse aus: Eine Zigarette kann schließlich jeder besiegen. Die Motivation zum Durchhalten wird gestärkt, gleichzeitig verringern sich die allseits bekannten – jedoch sehr ungeliebten – Entzugserscheinungen beträchtlich.
Wie jedes Jahr werden sich auch an diesem Silvesterfest viele tausend Menschen in Deutschland vornehmen, mit dem Rauchen aufzuhören. Experten begrüßen den Willen zum Verzicht und gehen davon aus, dass insgesamt rund 80 Prozent der Tabakkonsumenten unzufrieden mit ihrer Situation sind. Viele Aufhörwillige starten ihren Versuch traditionell zum Jahreswechsel. Der Sofortausstieg gelingt aber nur jedem Zwanzigsten von ihnen.
Eine jetzt verstärkt empfohlene Strategie sieht den schrittweisen Verzicht nach dem Motto “Besiege eine Zigarette nach der anderen” mit Hilfe von Nicotinersatz vor. Jede nicht gerauchte Zigarette ist ein Teilerfolg. Dies motiviert zum Weitermachen, das Aufhören wird greifbar und das große Ziel rückt Schritt für Schritt näher. Über 100 Studien belegen, dass Nicotinersatzpräparate die Chancen auf den lang ersehnten Ausstieg tatsächlich verdoppeln. Fachleute raten zur Einnahme von Ersatzprodukten – etwa von Nicorette-Kaugummis oder Nicorette-Pflastern –, um die Zeit ohne Zigarette besser überstehen zu können. Nicotinersatz wird daher auch von der World Health Organization (WHO) empfohlen. Die Produkte sind rezeptfrei in jeder Apotheke erhältlich.
Rauchen ist eine der häufigsten Krankheitsursachen. Kein frei verkäufliches Produkt hat bislang mehr Menschenleben gefordert als die Zigarette. 1,9 Millionen Menschen sterben jährlich in den Industriestaaten an den Folgen des blauen Dunstes. Hier zu Lande werden 110.000 Opfer dem Tabakkonsum zugeschrieben – das sind rund 12 Prozent aller Todesfälle im Jahr. Schwere Erkrankungen wie Krebs werden dabei nicht etwa durch Nicotin, sondern vielmehr durch andere Inhaltsstoffe im Tabakrauch – wie Benzol, Formaldehyd und Schwermetalle – verursacht. Etwa 15 Millionen Menschen in Deutschland wollen das Rauchen einschränken oder ganz aufgeben.
Wer zusätzlich noch moralische Unterstützung oder aber den Tipp eines Experten benötigt, findet von Montag bis Freitag, 10 bis 19 Uhr, Hilfe beim
Rauchertelefon des Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) unter der Rufnummer 06221-42 42 00 oder aber beim Institut für Nikotinforschung (INR) in Erfurt, Telefon 0361/64 50 81 6. Weitere Informationen zur Raucherentwöhnung finden Interessierte auch unter