Anlässlich des Aktionstags “Blut” auf dem Hauptstadtkongress in Berlin am 27. Juni 2003 veröffentlicht die Arbeitsgemeinschaft Plasmapherese erstmals Zahlen zur Plasmaspende in Deutschland. Im Rahmen des Projekts “Ein Tag Plasmapherese in Deutschland” erfassten alle 72 Plasmaspendeeinrichtungen in Deutschland Daten u. a. zur Anzahl von Spendern, des gesammelten Plasmas und der Tests zur Sicherheit und Qualität der Spende und des Plasmas. Darüber hinaus wurden demographische Fakten und Daten zur Spendermotivation stichprobenartig ermittelt.
7 248 Menschen spenden jeden Tag in Deutschland Plasma. Damit liefern sie über 5 000 Liter des wertvollen Ausgangsstoffes für lebenswichtige Arzneimittel. Rund 140 Ärzte sorgen jeden Tag in den Plasmaspendezentren für die Sicherheit von Spende und Spender. Jeden Tag finden zwischen 43 000 und 74 000 Laboruntersuchungen zur Produktsicherheit statt. Rund 800 Mitarbeiter sorgen für die professionelle Betreuung der Spender und den reibungslosen Ablauf der Spende.
Fast die Hälfte der Spender sind Angestellte. Ein Viertel der Befragten sind Schüler, Auszubildende und Studenten. Über die Hälfte der Spender ist jünger als 35 Jahre. Es spenden fast so viele Frauen wie Männer Plasma mit einem leichten Überhang bei den Männern. Gründe, spenden zu kommen gibt es viele: Viele Spender wollen anderen Menschen helfen, einige haben selbst schon ein Präparat aus Plasma gebraucht und viele schätzen den regelmäßigen Gesundheitscheck, den sie im Plasmazentrum bekommen.
Plasma, der flüssige Bestandteil des Blutes, besteht vor allem aus Wasser. Im Plasma gelöst sind Eiweiße mit speziellen, oftmals lebenswichtigen Funktionen. Plasma ist damit die Grundlage für lebenswichtige Arzneimittel, z. B. für Menschen mit Blutgerinnungsstörungen oder mit einer geschwächten Immunabwehr. Auch in der Wundheilung spielen Arzneimittel aus Plasma eine wichtige Rolle. Sie werden auch eingesetzt nach schweren Unfällen, Verbrennungen oder Vergiftungen. Ein Patient mit einer Bluterkranheit braucht beispielsweise über 200 Spenden im Monat.
Die Arbeitsgemeinschaft Plasmapherese vertritt die Interessen der Plasmaspendeeinrichtungen in Deutschland. Sie wurde 1997 gegründet und umfasst 72 Mitglieder. Unter dem Dach der ARGE sind alle Organisationsformen - privatwirtschaftlich und staatlich-kommunale Spendeeinrichtungen sowie das DRK und die Industrie - vereint. Zentrales Anliegen der ARGE ist es, die Versorgung mit Plasma zur Herstellung lebenswichtiger Arzneimittel sicher zu stellen. Darüber hinaus setzt sich die ARGE dafür ein, maximale Sicherheit und Qualität für Spender und Spende zu gewährleisten. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.arge-plasmapherese.de