“No sports” - dieses legendäre Zitat des 80-jährigen Winston Churchill auf die Frage, warum er in seinem hohen Alter noch so gesund sei, hat heute offenbar mehr Anhänger denn je. “Gerade einmal 10 bis 15 Prozent der Deutschen sind mit zunehmendem Lebensalter noch regelmäßig sportlich aktiv”, so Prof. Dr. Klaus Bös, Leiter des Instituts für Sportwissenschaft der Uni Karlsruhe. Dabei ist jedem bewusst, wie gesund Bewegung ist. Ein Mehr an Bewegung verbessert die Sauerstoffversorgung des gesamten Organismus, steigern die Abwehrkraft des Immunsystems und wirkt belebend auf das Herz-Kreislauf-System. Was aber die wenigsten wissen: Schon mit einfachen Mitteln und wenig Aufwand lässt sich mehr Bewegung erreichen.
Die typischen Gesundheitssportarten wie Walken, Schwimmen oder Radfahren bringen natürlich am meisten, doch Bewegung beschränkt sich nicht auf Sport, für den man eine bestimmte Zeit aufwendet und danach zum Alltag zurückkehrt. Gerade im Alltag steckt jede Menge Bewegungspotenzial, das nur effektiver genutzt werden muss, appelliert Dr. Petra Mommert-Jauch vom Deutschen Walking Institut: “Das, was wir sowieso schon tun, müssen wir anders machen.” Warum nicht einfach das Bügeln durch eine Übung bereichern, das Aufstehen vom Bürostuhl zum Muskeltraining machen oder den Plausch im Treppenhaus für die Übung “Treppenwipper” nutzen? Dann greifen auch die üblichen Ausreden wie “keine Zeit” oder “schlechtes Wetter” nicht mehr. Der Alltag wird zum Fitnesscenter, und mit der Zeit machen die Trainingserfolge obendrein auch Lust auf noch mehr Bewegung.
Um seine Fitness zu steigern muss man also keine Marathonleistung vollbringen. Anfangs eignen sich beispielsweise Kniebeugen am offenen Fenster oder leichte Gymnastikübungen hervorragend. Hauptsache, man fordert, überfordert aber nie. Generell gilt: jeder Schritt zählt. Wer den Weg zum Einkaufscenter zu Fuß zurücklegt statt mit dem Auto, die Treppe der Rolltreppe vorzieht und lieber spazieren geht statt zu Hause zu bleiben - der ist auf dem richtigen Weg!
Wer langsam seinen Körper an sportliche Aktivitäten gewöhnt, tut viel mehr für seine Herzfitness als jemand, der sich eine Woche lang völlig verausgabt und sich dann überzeugt von „Sport ist Mord!” für den Rest des Jahres in die Sofaecke zurückzieht.