Giftige Gartenpflanzen
Autor:in: Redaktion • Aktualisiert: 17.07.2024
Wunderschön, aber leider giftig. Gerade beliebte Garten- und Zimmer-Pflanzen sind mitunter, vor allem für Kinder, lebensgefährlich
Maiglöckchen, Eisenhut und Engelstrompete, aber auch Alpenveilchen und Amaryllis: So schön der Anblick dieser Pflanzen ist, so giftig sind sie auch. Für Kinder und Haustiere, die - zum Beispiel aus Neugier - Pflanzenteile verschlucken, kann das durchaus gefährlich werden. Daher sollte man sich vorher genau überlegen, welche Pflanzen man in den eigenen Garten pflanzt bzw. in der Wohnung aufstellt. Im Zweifelsfall kann man sich ausführlich in einem Gartenfachgeschäft oder bei der Aktion DAS SICHERE HAUS beraten lassen. Auch die Nummer des Giftnotrufs sollte man nicht nur im Handy abgespeichert, sondern auch zu Hause beim Netztelefon griffbereit haben. Leider gibt es nach wie vor keine zentrale Giftnotrufnummer. Diese sind nach Bundesländern gestaffelt. Wen also Not am Mann ist, wenn Vergiftungserscheinungen wie Bewusstlosigkeit, Krampfanfällen etc. auftreten, gilt stets die Notrufnumemr 112.
Vor allem bei Kindern MUSS man wissen: Schon geringe Mengen einer Giftpflanze können ab dem Krabbelalter zu schweren Vergiftungen führen; vor allem Babys entdecken ihre Umwelt durch Lutschen und Kauen und stecken dabei wirklich alles, auch ihnen Fremdes, in den Mund.
Giftige Gartenpflanzen (die aber auch auf Wiesen wachsen können)
- Blauer und gelber Eisenhut: gilt als Europas giftigste Pflanze, giftig sind alle Pflanzenteile, vor allem aber Samen und Wurzeln
- Bilsenkraut: giftig sind alle Pflanzenteile
- Engelstrompete: alle Pflanzenteile sind giftig
- Fingerhut: gesamte Blume, vor allem aber die Wurzel, enthält sehr giftige Herzglykoside
- Gemeine Eibe: äußerst giftig sind verzehrte, gekaute Nadeln, Zweige und Samen. Das rote Fruchtfleisch der Scheinbeere ist ungiftig. Keine Gefahr bei nur wenigen, unzerkauten Beeren
- Goldregen: giftig sind alle Pflanzenteile, höchste Giftkonzentration in den reifen Samen
- Herbstzeitlose: giftig sind alle Pflanzenteile, vor allem die Samen. Achtung: leicht zu verwechseln mit Krokus und Bärlauch
- Maiglöckchen: giftig ist die gesamte Pflanze, besonders die Samen, Blüten und jungen Blätter. Gefahr von Haut- und Augenreizungen
- Oleander/Rosenlorbeer: giftig sind alle Pflanzenteile, vor allem die Blätter
- Rizinus/Wunderbaum: giftig sind die Samen, vor allem unzerkaut
- Seidelbast: absolut tödlich sind hier vor allem die Beeren
- Stechapfel: alle Pflanzenteile sind giftig.
- Tollkirsche: giftig sind alle Pflanzenteile, vor allem die Früchte. Das Gift ist hochwirksam.
Für den Familiengarten geeignet sind unter anderem Blumen wie Kornblume, Cosmea, Tränendes Herz, Kapuzinerkresse (auch als vitaminreicher Salat!), Lavendel und Lilienarten.
Giftige Zimmerpflanzen
- Alpenveilchen: die Wurzelknollen enthalten unter anderem ein sehr giftiges Saponin
- Amaryllis: die beliebte Weihnachtspflanze ist in allen Teilen giftig, besonders aber in der Zwiebel
- Anthurie:, bekannt als Flamingoblume, enhält in den Blätter giftige Kalziumoxalate
- Dieffenbachie: gefährdet sind vor allem Haustiere
- Efeu: ist für Mensch und Tier gleichermaßen giftig
- Einblatt: die beliebte Zimmerpflanze zählt, genau wie die sehr beliebte Calla, zu den Aronstabgewächsen und enthält vor allem
giftige Scharfstoffe
- Fensterblatt: die Monstera deliciosa ist, mit Ausnahme ihrer Früchte, in allen Teilen giftig
- Gummibaum: giftig sind alle Pflanzenteile, vor allem aber der Pflanzensaft
- Philodendron: alle Arten sind – sowohl für den Menschen als auch für Tiere - giftig
- Weihnachtsstern: besitzt - bei seiner Wildform - im Milchsaft stark reizende Stoffe. In Zuchtformen ist er nicht mehr nachweisbar
Alle genannten Zimmerpflanzen gehören nicht in Haushalte mit Kindern (und Tieren)!
Gut zu wissen: Es hängt immer vom Alter (Kinder oder Erwachsene), vom Körpergewicht, vom Gesundheitszustand und vom Lebewesen (Mensch oder Tier) ab, ob bzw. wie sehr eine Blume giftig ist oder nicht. Erste Hilfe bei Vergiftungen (bis der Notarzt eintrifft!): Es schadet nie, dem Kind vorsichtshalber Wasser zu trinken zu geben (Leitungswasser oder stilles Wasser), um eventuell verschluckte Giftstoffe zu verdünnen. Auch Medizinkohle kann hilfreich sein, denn sie bindet eventuelle Gifte, die zusammen mit der Kohle wieder ausgeschieden werden.
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