Man stelle sich vor: Urlaub in einem Land, dessen Sprache man gerade so weit beherrscht, um “Guten Tag” zu sagen, um Kaffee und Taccos zu bestellen. Dann beginnen die ersten Anzeichen einer Krankheit. Oftmals verzweifelt wird ein Arzt gesucht oder man hilft sich kurzerhand selbst - homöopathisch!
“Wer den Umgang mit einer kleinen homöopathischen Reiseapotheke gelernt hat, und die Telefonnummer vom Homöopathen dabei hat, besitzt ein gutes Rüstzeug, um im Urlaub mit den wichtigsten Erkrankungen zurecht zu kommen. Ein Mäppchen mit circa 20 bis 30 homöopathischen Akutmitteln braucht fast keinen Platz in der Handtasche, und kann schnell und wirksam helfen”, sagt Josef Rau, praktizierender klassischer Homöopath und Sprecher des Homöopathie-Forums in München. Die Auswahl der mitgenommenen Arzneien sollten die wichtigsten Situationen wie Verletzungen, Verstauchungen, Erbrechen, Diarrhoe oder fieberhafte Erkrankungen abdecken. Beratung erhält man beim behandelnden Homöopathen.
Spezielle homöopathische Mittel gegen Durchfall oder Sonnenstich gibt es allerdings nicht. Daher sollten vor dem Griff zum Globuli für sich selbst oder die Kinder die Prinzipien der Homöopathie verständlich sein. Ein Telefonat mit dem behandelnden Heilpraktiker oder Arzt sollte im Notfall unbedingt geführt werden. Praktizierende Homöopathen sind darauf vorbereitet. Außerdem helfen spezielle Einführungskurse wie beispielsweise vom Homöopathie-Forum in Gauting/München weiter.
“Um sich selbst homöopathisch helfen zu können, muss der kranke Mensch und nicht die Krankheit betrachtet werden. Man beobachtet, wie der Mensch in seiner Krankheit reagiert: Die einen bekommen Angst und brauchen Gesellschaft, andere möchten gerne alleine sein; einer will viel trinken, der andere keinen Schluck; einer beginnt zu frieren an, der andere zu schwitzen …”, weiß Rau aus Erfahrung.
Für jeden Gesamtzustand braucht es eine passende Medizin. Ein Arzneimittel, das dafür bekannt ist, dass es in der Arzneiprüfung am gesunden Menschen einen ähnlichen Befindenszustand hervorruft, wie ihn der kranke Mensch jetzt hat. Ganz im Sinne Samuel Hahnemanns gilt daher “Ähnliches möge mit Ähnlichem geheilt werden”, eine Gesetzmäßigkeit die er im Jahre 1796 nach gründlicher Prüfung veröffentlicht hat.
So kann beispielsweise Tabacum bei See- oder Reisekrankheit, sowie bei Gastritis helfen. Wer einmal an einer Zigarette gezogen oder gelutscht hat, weiß ,wie schlecht man sich danach fühlt. Cocculus, Mondsamengewächs, ist ratsam bei Übelkeit, die durch Bewegung verschlimmert wird, und wenn der bloße Gedanke an Nahrung Übelkeit verursacht. Die Neigung zur Reiseübelkeit wird damit aber nicht korrigiert. Helfen könnte nur eine längerfristige konstitutionelle Behandlung.
Mit ein klein wenig Wissen und Übung kann jeder die Zustände einer Erkrankung beobachten und erkennen, zwischen einigen Mitteln differenzieren und diese korrekt einsetzen. Besonders wichtig ist, dass die Reaktionen auf das Mittel beurteilt werden können. Wann darf ein Mittel wiederholt werden, wann darf nicht mehr nachgegeben werden, wann muss das Mittel gewechselt werden. Urlauber mit ihrer persönlichen Reiseapotheke können dann erleben, wie, wenig Aufwand eine Große Wirkung erzielt.
Fertige Reisepotheken mit verschiedenen Mitteln gibt es für zirka 150 Mark in Apotheken. Sie enthalten jedoch oft viel zu viel. Zu empfehlen sind individuell zusammengestellte Reiseapotheken die zusammen mit dem Homöopathen und beispielsweise spezialisierten Apotheken wie die Enzian- oder Schützenapotheke in München erstellt werden.