Ein innovatives Wirkprinzip in der Kosmetik gegen die Probleme trockener Haut sind Phytosterole. Bei Phytosterolen handelt es sich um pflanzliche Wirkstoffe, die den Feuchtigkeitshaushalt der Haut ausgleichen, juckreizlindernd und entzündungshemmend wirken und insbesondere bei Neurodermitis und sehr trockener Haut erfolgreich eingesetzt werden können.
Sterole sind Bestandteile des Zellsaftes in allen tierischen, menschlichen und pflanzlichen Zellen und werden schon seit vielen Jahren in der Kosmetikherstellung zur Feuchtigkeitsbindung eingesetzt. Tierische Sterole sind jedoch aufgrund von Seuchen, wie BSE, in Verruf geraten. Die pflanzliche Variante, so genannte Phytosterole (Phyto: griechisch Pflanze) werden daher gerade für die Kosmetikindustrie immer interessanter. Phytosterole sind natürliche Bestandteile von Fetten und Ölen verschiedener Pflanzen. Sie ähneln in ihrem chemischen Aufbau dem Cholesterin und bilden die Vorstufe von Vitaminen und Steroiden. Die positiven Effekte von Phytosterolen werden bislang hauptsächlich in der Medizin, beispielsweise zur Senkung des Cholesterinspiegels oder der Therapie von Prostataerkrankungen, geschätzt. Der Gehalt an Pyhtosterolen in pflanzlichen Ölen ist äußerst gering. Um wirksame Konzentrationen in Kosmetikprodukten zu erreichen, muss daher ein Konzentrat eingesetzt werden. Der sebamed Hautforschung ist es gelungen, Phytosterole aus Rapssamen so zu konzentrieren, dass der Gehalt in den Produkten 10 bis 60-fach über dem bislang auf dem Markt existierender Produkte liegt.
Auch in der menschlichen Haut sind Phytosterole enthalten. Sie werden über die Nahrung aufgenommen und durch das Blutplasma zu den Hautzellen transportiert. Die auf diese Weise zu Stande gekommenen Phytosterol-Konzentrationen im Hydrolipidfilm der Haut können durch externe Substitution (Ernährung oder – direkter – äußerliche Anwendung) „aufgefüllt“ werden. Durch diese Konzentration kann eine Wirksamkeit der Substanz direkt in der Haut erreicht werden. Mit Phytosterolen steht also eine moderne, pflanzliche Wirkstoffgruppe zur Verfügung, die in der dermatologischen Kosmetik eine zunehmend bedeutendere Rolle spielt.
Das Wirkspektrum von Phytosterolen ist umfangreich. Von der Behandlung von schmerzhaften Verhornungsstörungen, über Altersflecken bis hin zur Straffung des Bindegewebes kann der Pflanzenwirkstoff eingesetzt werden. Phytosterole hemmen Entzündungen auf natürliche Art und lindern typische Symptome trockener Haut wie Juckreiz, Brennen, Schuppung und Rauheit. Insbesondere bei Neurodermitis-Patienten reduzieren Phytosterole das Spannungsgefühl der Haut, vermindern die Schuppenbildung und lassen Erytheme verblassen. Sie fördern darüber hinaus die Regeneration UV-geschädigter Haut. Bei Sonnenbränden mit den Symptomen Spannung, Juckreiz, Brennen bis hin zu Bläschenbildung entspricht die Wirkung von Phytosterolen etwa der einer 1% Hydrokortison-Creme, ohne Nebenwirkungen. Phytosterole sind medizinisch völlig unbedenklich und auch im Gesicht sowie auf angegriffener Haut völlig reizfrei. Die hochkonzentrierten Phytosterole aus Rapssamen können sogar bei empfindlicher Kinderhaut sehr gut angewendet werden.
Die positive Wirkung der Phytosterole belegt unter anderem eine Studie, die im Auftrag der Sebapharma GmbH & Co. KG an der Hautklinik des Klinikums Karlsruhe unter der Leitung von Herrn Prof. Wolfgang Gehring durchgeführt wurde. In der Studie des Klinikums mit 25 Probanden wurde festgestellt, dass sebamed Präparate mit hochkonzentrierten Phytosterolen antientzündlich wirken, die empfindliche Haut hervorragend mit Feuchtigkeit versorgen und sich vor allem stabilisierend auf die Barrierefunktion der Haut (pH-Wert 5,5) auswirken.