Dies gilt in besonderem Maße für Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind und für die die Beschwerden der Wechseljahre eine zusätzliche Belastung bedeuten. Da für diese Patientinnen eine Hormontherapie absolut nicht in Frage kommt, besteht gerade hier ein großer Bedarf an wirksamen und sicheren Medikamenten.
Unter den pflanzlichen Arzneimitteln, die für diesen Bereich geeignet sind, nehmen Produkte auf Basis der Traubensilberkerze, lateinisch Cimicifuga racemosa, eine wichtige Position ein. Diverse klinische Studien belegen die Wirksamkeit des Heilpflanzenextraktes schon seit längerem. Eine neue Studie aus dem Jahr 2005 bestätigt diese Ergebnisse für den isopropanolischen Extrakt aus Cimicifuga racemosa unter heutigen Qualitätsstandards.
Es blieb dann aber die Frage offen, inwieweit dieser Traubensilberkerzen-Extrakt, der unter dem Handelsnamen Remifemin im Handel ist, auch für Brustkrebspatientinnen ein zuverlässiges und sicheres Arzneimittel gegen Wechseljahresbeschwerden darstellt.Bei hormonabhängigen Tumoren, sogenannten Östrogenrezeptor-positiven Tumoren, scheidet eine Hormonersatztherapie für diese Patientinnen grundsätzlich aus.
Da Cimicifuga-Extrakt zwar eine östrogenartige Wirkung hat, aber einen anderen Wirkmechanismus aufweist – er wird nicht über Rezeptoren vermittelt- besteht keine Kontraindikation bezüglich östrogenabhängiger Tumoren. Um diese Erkenntnisse zu festigen, wurde die Wirkung von Cimicifuga-Extrakt auf das Brustgewebe untersucht.
Eine erhöhte Brustgewebsdichte stellt nämlich ein wichtiges Alarmsignal in der Brustkrebsvorsorge dar. Sie bedeutet ein größeres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.
Eine ganz neue Untersuchung am Karolinska-Institut in Stockholm hat entsprechende Prüfungen an gesunden Frauen mit klimakterischen Beschwerden vorgenommen. Mittels Messungen der Brustgewebsdichte und deren Veränderungen während einer Behandlung mit Remifemin wurde kein erhöhtes Risiko für das Brustgewebe, an Krebs zu erkranken, gefunden. Die Ergebnisse weisen also darauf hin, dass das Cimicifuga-Präparat für das Brustgewebe keine Gefahr darstellt.
Auch an Patientinnen mit Brustkrebs unter Therapie von Tamoxifen wurde Remifemin auf seine Wirksamkeit bei klimakterischen Beschwerden getestet. An der Klinik für Tumorbiologie in Freiburg wurden Wirksamkeit und Verträglichkeit des Medikamentes beobachtet. Klimakterische Symptome wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Nervosität wurden deutlich gebessert, wobei sich besonders bei psychischen Beschwerden ein Zusatz von Johanniskrautextrakt in dem Präparat Remifemin plus als sehr hilfreich erwiesen hat.
Die Anwendungssicherheit ist für beide Produkte gegeben und auch für die Anwendung bei Brustkrebspatientinnen bestehen keine sicherheitsrelevanten Bedenken.